- Medina [1]
Medina, 1) so v.w. Citta vecchia 1); 2) (M. el Nabi, d.i. Prophetenstadt), Stadt in der arabischen Landschaft Hedschas, hat Stadtmauern, Citadelle, heilige Moschee (mit Begräbnißkapelle Muhammeds [el Hedschera, dessen Sarg nach dem Volksglauben in der Luft schweben soll, in der That aber in einem unterirdischen Gewölbe von einem Gitter umgeben steht], Abu Bekrs u. Omars u. sonst vielen, neuerer Zeit jedoch von den Wechabiten geraubten Reichthümern, Bibliothek mit berühmtem Koran in Thulthischrist), treibt Ackerbau, Handel (auch zur See, durch den Hafen Yampo). In der Gegend wird viel Balsam gehandelt. M. darf bei Lebensstrafe nicht von Christen u. Juden betreten werden u. steht unter dem Scherif von Mekka; 16.–18,000 Ew. Hierher mußte der Prophet Muhammed 622 vor seinen Feinden von Mekka aus fliehen, von welcher Zeit an die Muhammedaner ihre Jahre zählen (vgl. Hedschra; 3) Stadt im Lande der Djoloss (Senegambien), namentlich von vielen Färbern bewohnt; 4) Hauptstadt des Mandingostaates Wulli in Senegambien; 5000 Ew.; 5) Grafschaft im Staate Texas (Nordamerika), ungefähr 50 QM., im Nordosten vom Medina River begrenzt, von den Hondo u. Seco Creeks durchflossen; große Prairien; Producte: Mais, Bataten u. Rindvieh; 1850: 909 Ew., worunter 28 Sklaven; Hauptort: Castroville; 6) Grafschaft im Staate Ohio, 20 QM., von den Rocky u. Black Rivers, Killbuck u. Chippewa Creeks durchflossen; Producte: Mais, Weizen, Hafer; Rindvieh, Schafe; feuerfeste Mineralfarben; 1850: 24,441 Ew.; 7) Hauptort darin; 1600 Ew.; 8) Fluß, so v.w. St. Antonio 7).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.