- Menandros
Menandros (Menander), 1) Athener, betheiligte sich im Peloponnesischen Kriege an dem Zuge der Athener nach Sicilien u. befehligte später in der Schlacht bei Ägospotamos. 2) M., Sohn des Diopilhes, geb. 342 v. Chr. in Athen od. Kephisia, war ein Schüler des Theophrastos u. Epikuros u. bildete sich als Komödiendichter nach seinem Oheim Alexis; er st. 290 in Athen. Er ist der bedeutendste Dichter der neuen Attischen Komödie (s.u. Komödie), ausgezeichnet durch Reichthum der Erfindung u. Sicherheit in der Charakteristik, sowie durch seinen Witz, reiche Sentenzen u. gebildete Sprache. Er soll über 100 Komödien geschrieben haben, aber keine hat sich vollständig erhalten; die Fragmente herausgegeben in den Sammlungen der Fragmente der Komiker, zuletzt u. bes. von Clericus, Amsterd. 1709, in den Fragmenta comicorum Graecorum von Meinecke, Berl 1839; vgl. Hauptmann, De Menandro, 1743, Benait, Essai historique et littéraire sur la comédie de Menandre,[122] Par. 1854. 3) M., aus Laodikea, Rhetor im 2. u. 3. Jahrh.; er schr.: Περὶ ἐπιδεικτικῶν, herausgegeben einzeln von Heeren, Gött. 1785, u. von Walz in den Rhetores Graeci. Stuttg. 1836, 5 Bde. 4) M. der Samariter, aus Kaparata, Gnostiker, Schüler des Simon Magus; Stifter der Menandrianer in Antiochien, welche sich nach der Taufe durch M. für unsterblich u. ewig jung hielten, auch alle Weiber in Gemeinschaft hatten. 5) M. Protector, byzantinischer Historiker aus Constantinopel, lebte im 6. u. 7. Jahrh.; er schr. eine Fortsetzung der Geschichte des Agathios (560–582); Fragmente in den Excerpt. de legationibus, herausgegeben mit Dexippos von Bekker u. Niebuhr.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.