Soest

Soest

Soest, 1) (spr. Sohst'), Kreis des Regierungsbezirks Arnsberg in der preußischen Provinz Westfalen, 9,7 QM.; 46,800 Ew.; 2) Kreisstadt darin, an der Westfälischen Staatsbahn (Hamm-Soest-Paderborn etc.) u. der Hamm-Soest-Paderborner Eisenbahn, mit hohen Mauern u. Wällen, fünf Kirchen, darunter der romanische Dom, die Petrikirche u. die 1850 hergestellte gothische Wiesenkirche, Gymnasium, Schullehrerseminar, Waisenhaus, Taubstummenanstalt, Leinweberei, Getreidehandel, Bierbrauerei; Freimaurerloge: Bundeskette; 10,600 Ew. S. war einst Hansestadt u. Festung, im Mittelalter die bedeutendste Westfalens; das Soester Stadtrecht ist das älteste aller Deutschen. Die Stadt litt, trotz der ihr durch den Dortmunder Vertrag reservirten Neutralität, in dem Jülich-Cleveschen Erbfolgekriege; im Dreißigjährigen Kriege wurde sie von. Herzog Christian am 27. Jan. 1622 durch Capitulation genommen u. 6 Monate besetzt gehalten. Dabei die Soester Börde, fruchtbarer, etwa 41/2 QM. großer Landstrich, welcher in die Ober- u. Niederbörde eingetheilt wird; mit 12,000 Ew. in 46 Dörfern; sie stand lange Zeit in einer Art von Unterthanenverhältniß zur Stadt, welches sich erst 1809 auflöste, als sie nebst der Stadt zum Großherzogthum Berg geschlagen wurde. Vgl. Emminghaus, Memorabilia Susatensia; Jena 1739; Geck, Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Stadt S. u. der Soester Börde, Soest 1825; Vorwerck, Beitrag zur Geschichte von S., ebd. 1844; Barthold, S. die Stadt der Engern, ihr Ursprung, Blüthe u. Niedergang, ebd. 1855; Tappe, Die Alterthümer der deutschen Baukunst in S., Essen 1823, 2 Bde.; 3) (spr. Suhst), Dorf im Bezirk Amersfoort der niederländischen Provinz Utrecht; 2800 Ew., Domaine Soestdijk (Soesterdyk), mit Lustschloß u. Thiergarten, wurde dem Prinzen von Oranien (später König Wilhelm II.) für bei Waterloo bewiesene Tapferkeit geschenkt; jetzt Residenz seiner Wittwe.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Soest — [zo:st ]: Stadt in Nordrhein Westfalen. * * * I Soest   1) [zoːst], Kreisstadt in Nordrhein Westfalen, 95 m über dem Meeresspiegel, am Hellweg in der Soester Börde, 50 000 Einwohner …   Universal-Lexikon

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  • Soest — (spr. sohst), Kreisstadt im preuß. Reg. Bez. Arnsberg, in fruchtbarer Ebene (Soester Börde), (1900) 16.721 (1905: 17.395) E., Amtsgericht, roman. Dom Kirche Maria zur Höhe, got. Wiesenkirche, Archigymnasium (1534 gegründet), evang. Prediger und… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Soest — (Sohst), preuß. Stadt im Reg. Bez. Arnsberg in Westfalen, in der fruchtbaren Ebene, der sog. S.er Börde u. an der westfälischen Eisenbahn gelegen, hat alte Festungswerke, 11 Kirchen, darunter die gothische Wiesekirche, Gymnasium,… …   Herders Conversations-Lexikon

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