- Magindanao
Magindanao (spr. Maschindanang, Mindanao), 1) südlichste Insel der Gruppe der Philippinen in Hinterindien, hat 1174 QM. u. etwa 1 Mill. Ew. (Malayen, Papuas, Chinesen, Spanier, Mestizen etc.). Die Küste ist vielfältig gegliedert, so im Norden durch die Baien von Butuan, Macabalar, Panguil u. Sindangan, im Westen durch die große Bai Illana, im Süden durch die Bai von Tagln, u.a. Das Innere ist ziemlich gebirgig, theilweise vulkanisch; die bemerkenswerthesten Vorgebirge sind die Caps Taglo, Blanco, Gorda, Flechas, Banban, Sirangaul, St. Augustin u. Cavite; Flüsse (über 100, z.B. Petschanli, Butuan. Sibuguey), Seen, Pongil od. Panguil, Mindanao od. Mandango, viel Moräste, nebelige, ungesunde Luft; Producte: Reiß, Brodfrucht, Quassia, Tabak, Indigo, Gewürze, gute Holzarten, Pferde, Schafe, Ziegen, Schweine, viel Wildpret, keine Raubthiere, außer Zibetkatzen u. Krokodile, ferner Perlmutterschalen, Schildkröten, Gold (Körner), Salz, Schwefel etc. Den Spaniern gehören auf der Insel etwa 60 QM. mit 45,000 Ew., davon befinden sich Samboangan, ein Verbannungsort mit starkem Fort auf der Westspitze, Misamis an der Nordküste an der Panguilbai, Caraga an der Ostküste. Der unabhängige Theil der Insel steht unter einheimischen Fürsten, von denen der Sultan von M. der mächtigste ist; 2) das Sultanat M. begreift den größten Theil des Gebietes um die Illanabai u. einen Theil der Nord- u. Ostküste. Hauptstadt ist gegenwärtig Salangan; 3) M., an der Mündung. eines Flusses in die Illanabai; am Südende der Insel wohnen die Illanos, ein Seeräubervolk.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.