- Spalding [2]
Spalding, 1) Johann Joachim, geb. 1. Nov. 1714 zu Triebsees in Schwedisch Pommern, studirte 1731–34 in Rostock u. Greifswald Theologie, lebte dann eine Zeitlang bei seinem Vater in Triebsees, war nachher Hofmeister in Halle u. Berlin, wurde 1749 Prediger zu Lassahn u. 1757 Propst u. Oberprediger zu Barth, 1764 erster Prediger u. Propst an der Nicolaikirche u. Oberconsistorialrath in Berlin; 1788 legte er in Folge des Religionsedicts u. der dadurch herbeigeführten drückenden Reformen in Kirchensachen seine Predigerstelle nieder u. st. 26. Mai 1804 in Berlin. Außer mehren Übersetzungen schr. er: Gedanken über die Bestimmung des Menschen, Greifsw. 1748, 13. Aufl. Lpz. 1794 (von Formey u. Pfeffel ins Französische übersetzt); Gedanken über den Werth der Gefühle im Christenthum, Lpz. 1761, 5. Aufl. ebd. 1785; Predigten, 3 Samml., 1765, 1768 u. 1775; Über die Nutzbarkeit des Predigtamts, Berl. 1772, 3. Aufl. ebd 1791; Vertraute Briefe die Religion betreffend, Bresl. 1784, 3. Aufl. ebd. 1188; Religion eine Angelegenheit des Menschen, Lpz. 1797, 4. Aufl. ebd. 1806, u.a.m.; Selbstbiographie, Halle 1804, Berl. 1805; übersetzte The principles of Deism fairly stated, 1754 f., u. Butlers Analogy; u. gab mit Dieterich den Anfang zum Porstischen Gesangbuch 1765 heraus. 2) Georg Ludwig, Sohn des Vorigen, geb. 1767 in Berlin, war seit 1787 Professor der Alten Sprachen am Kölnischen Gymnasium in Berlin u. st. daselbst 1811; er gab den Quintilian (s.d.) u. die Selbstbiographie seines Vaters heraus u. schr.: Versuch didaktischer Gedichte, Berl. 1804.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.