Sydow

Sydow

Sydow, 1) Egidius Ehrentreich von S., geb. 1669 in der Neumark, machte in dem Brabantischen Kriege mehre Feldzüge mit, wurde 1719 Oberst, 1732 Generalmajor, 1740 Generallieutenant, commandirte 1741 das zweite Tressen der unter dem Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau bei Brandenburg zusammengezogenen Observationsarmee, wurde 1743 General der Infanterie u. st. am 8. Nov. 1749 als Commandant von Berlin. 2) Fr. Wilhelm von S., geb. 1780, Hauptmann im preußischen 31. Infanterieregiment in Erfurt, nahm als Major seinen Abschied u. lebte dann in Sondershausen, wo er 1845 starb; er schr. die Trauerspiele: Die Fürstenbraut, Bamb. 1822, u. Woldemar, Lpz. 1844; Freimaurerische Gedichte, Freib. 1816; Akazienblüthen, Sondersh. 1834; Die Familie Heino, Lpz. 1822; Das Buch der Erfahrung für junge Offiziere, Ilmen. 1828; Der Weltbürger, ebd. 1830, 2 Thle.; Die Jungfrau, Lpz. 1836, 2 Bdchn., 2. Aufl. 1840; Die Gattin, ebd. 1836; Der Jüngling, ebd. 1839; gab den Almanach dramatisirter Sprüchwörter, ebd. 1835; das Taschenbuch für Freimaurer, Asträa, 1824–45, 11 Jahrgänge; Wandatlas über alle Theile der Erde, Gotha 1839–40, heraus u. redigirte die Zeitschrift: Thüringen u. der Harz, Sondersh. 1839–44. 8 Bde. Seine Gattin Wilhelmine Friederike Karoline, geb. von Criegern, schr. unter dem Pseudonym Isidore Grönau: Die Grafen von Nordheim, Lpz. 1825, 2 Abtheil.; Opferblumen etc. (Erzählungen), ebd. 1829, 2 Bdchn.; Kunigunde, Königin von Böhmen, ebd. 1830, 2 Thle.; Die Inselfahrer, ebd. 1831, 2 Thle.; Koch- u. Wirtschaftsbuch, Sondersh. 1834, 2 Thle., 6. A. ebd. 1854; Die Gartenbestellung, Obst- u. Blumencultur im Freien wie im Zimmer, ebd. 1834: Die drei Freundinnen (Erzählungen). Verl. 1834; Der moderne Theetisch, Sondersh. 1838; Die Verirrten, Roman für die Gegenwart, ebd. 1843, 2 Thle.; Wilhelmine von Arwid (Roman), Lpz. 1850; Johann Adolph, der letzte, Herzog von Sachsen-Weißenfels, ebd. 1852, 3 Bde.; Palme u. Lorbeer, ebd. 1858, 3 Bde. u. m. a. 3) Rudolf von S., war in den dreißiger Jahren Legationssecretär bei der preußischen Gesandtschaft in Brüssel u. darauf Legationsrath bei derselben am Deutschen Bunde u. zugleich preußischer Ministerresident bei der Freien Stadt Frankfurt; 1845 wurde er Gesandter in der Schweiz bis 1848, wo er wegen der Zerwürfnisse Preußens mit der dortigen Regierung wegen Neuenburgs (s.d.) abberufen u. zum preußischen Bevollmächtigten bei dem deutschen Fürstencongreß ernannt wurde; 1853 wurde er Regierungspräsident in Sigmaringen, im März 1859 Gesandter in Kassel, welchen Posten er 1862 bei dem Conflict zwischen dem König von Preußen u. dem Kurfürsten verließ; nachdem er in Berlin als Unterstaatssecretär im Ministerium des Auswärtigen fungirt hatte, ging er Anfang 1863 als preußischer Bundestagsgesandter nach Frankfurt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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