- Thian-Schan
Thian-Schan (d.h. Himmelsgebirge), ein Hochgebirge Centralasiens zwischen 41° u. 43° nördl. Breite, westöstlich sich erstreckend, dehnt sich vom Gebiete des Khanats Khokand im Westen, wo es[507] mit dem südwärts streichenden Belur Tagh zusammenhängt, zunächst als Grenze zwischen dem ruffischen Gebiete u. dem chinesischen Ost-Turkestan, dann als Südgrenze der Songarei, ostwärts tief in das Chinesische Reich hinein. Von Westen her streicht das Gebirge in zwei mächtigen Parallelketten, welche das Thal des Naryn einschließen, etwa bis 98° östlicher Länge; von hier aus, wo es mit der Gruppe des Tengri-Khan (s.d.) 20,000 Fuß aufsteigt, verläuft es ungetheilt u. erreicht weiter östlich im Bogdo-Oola nochmals die Höhe von 20,000 Fuß. Die mittlere Kammhöhe wird zu 11,000 Fuß angenommen. Der T. enthält mehre Vulkane, wie den Pe-Schan, u. die ungeheuere Solfatara von Urumthi, u. sowohl am Nord- wie am Südabhang treten häufig Schwefel, Ammoniaksalz, Lava, Bimsstein u. andere vulkanische Erscheinungen auf. Die Pässe, auf denen das Gebirge überschritten werden kann u. welche sämmtlich über 10,000 Fuß hoch liegen, sind von Westen nach Osten: der Terek-Davan (von Khokand nach Kaschgar); der Ulakkol u. Rowatt (vom Westende des Issyk-Kul nach Kaschgar); der Zauku (vom Issyk-Kul nach Aksu u. Utsch), dann weiter östlich der Kok-dschar, Ischegard, Kuulá u. Kaitschi, am östlichsten endlich der Mussartpaß.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.