Triller [2]

Triller [2]

Triller, Familienname, welchen die Nachkommen des Köhlers Georg Schmidt, welcher nach dem Prinzenraube den Prinzen Ernst aus den Händen Kunzens von Kauffungen befreite (s. Prinzenraub) annahmen, weil Georg Schmidt den Kunz mit seinem Schürbaum weidlich getrillt hatte. Den Namen T. führte zuerst Georgs Enkel, Burckhard Schmidt, Pulvermacher in Freiberg, st. 1555. Unter den Nachkommen, welche 1853 mit dem Pfarrer A. F. von T. in Nägelstädt ausstarben, sind hervorzuheben: 1) Kaspar T. auf Emselholz bei Sangerhausen, Oberlandrentmeister u. Witthumsamtmann in Colditz, geb. 1542, st. 1625. Er wurde wegen seiner Verdienste geadelt u. bestimmte 1617 ein Capital von 5900 Msl. zu einer Stiftung bei der Universität Leipzig, wonach 12 Studenten, zunächst aus der Familie T., dann solche, welche aus Saalfeld od. Sangerhausen gebürtig sind, od. bei deren Ermangelung andere, auf 3 Jahre im Convict freie Speisung u. im Paulinum freie Wohnung erhalten. 2) Kaspar Ernst, geb. in der Mitte des 17. Jahrh. zu Ülzen; wurde erst Conrector daselbst u. 1695 Rector in Ilefeld; hier 1699 abgesetzt, da man ihn socinianischer Grundsätze in der Lehre von der Genugthuung beschuldigte, zog er in Holland umher u. st. 1717 als Conrector in Schleswig; er schr.: Untersuchungen etlicher Stellen des Neuen Testaments, 1699, 2 Thle.; Deutsche Übersetzung des Neuen Testaments, Amst. 1703. 3) Daniel Wilhelm, geb. 1695 in Erfurt; war seit 1720 Physikus in Merseburg, begleitete den Prinzen von Nassau-Saarbrücken auf Reisen, ließ sich 1734 in Frankfurt a. M. nieder, wurde 1745 Leibarzt des Herzogs von Sachsen-Weißenfels, ging 1746 nach Dresden als königlicher Leibarzt, wurde 1749 Professor der Medicin in Wittenberg u. st.1782; er schr.: De pleuritide, Frankf. 1740; Dispensat. pharmaceuticum uni versale, ebd. 1764; Opuscula medica ac medico-philologica, ebd. 1766–72, 3 Thle.; Clinotechnia medica, ebd. 1774. T. war auch Dichter, er schr.: Poetische Betrachtungen, Hamb. 1725–55, 6 Thle., 2. A. ebd. 1750–55; Neue Äsopische u. moralische Fabeln, ebd. 1740, u. Aufl. 1750; Der sächsische Prinzenraub, Frankf. a.M. 1746; Der Wurmsamen, Lpz. 1751 (Satire auf Klopstock); Diätetische Lebensregeln, Frankf. 1778. Er gab auch der M. S. Rieger Geistliche u. moralische Gedichte, ebd. 1743, heraus.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Triller [1] — Triller (v. ital. Trillo), 1) Gesang u. Spielmanier, welche aus zwei neben einander liegenden, schnell mit einander abwechselnden Tönen besteht; in der Notenschrift mit od. tr bezeichnet. a) Den eigentliche od. ausgeführte T. besteht aus dem… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Triller — bezeichnet: eine Verzierung in der Musik, siehe Triller (Musik) einen drehbaren Käfig im Mittelalter, siehe Trillhaus Triller ist der Familienname folgender Personen: Daniel Triller (1695–1782), deutscher Mediziner und Schriftsteller Georg… …   Deutsch Wikipedia

  • triller — [ trije ] v. <conjug. : 1> • 1817; de trille ♦ Littér. 1 ♦ V. tr. Orner de trilles. Triller un air. « Un oiseau qui part Trillant son motet » (Verlaine). 2 ♦ V. intr. Faire un trille. « La sonnette trille » (Colette). ⊗ HOM. Trier. ●… …   Encyclopédie Universelle

  • Triller [1] — Triller, musikal. Verzierung, gefordert durch tr. (alt +) oder auch über der Note. Der T. besteht in einem fortgesetzt wiederholten Wechsel des (notierten) Haupttones mit seiner (kleinen oder großen) Obersekunde, regulär beginnend mit der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Triller — can refer to: *Triller, birds of the cuckoo shrike family belonging to the genus Lalage . *German term for a trill in music. *The surname Triller. *A misspelling of Thriller …   Wikipedia

  • Triller — Sm erw. fach. (17. Jh.) Entlehnung. Entlehnt und umgeformt aus it. trillo Triller , das lautmalenden Ursprungs ist. Verb: trillern.    Ebenso nndl. triller, ne. trill, nfrz. trille, nschw. drill, nisl. trilla. ✎ Röhrich 3 (1992), 1639f.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Triller [2] — Triller, s. Sächsischer Prinzenraub …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Triller — (ital. trillo), musikal. Verzierung, die wiederholte gleichförmige schnelle Abwechslung zweier stufenweise nebeneinanderliegenden Töne, dargestellt durch das Zeichen tr. Der T. ist meist mit Nachschlag verbunden. Trillerkette (Ketten T.), eine… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Triller — Triller, ital. trillo, die bekannte Verzierungsmanier beim Singen oder Spielen, wo zwei neben einander liegende Töne schnell mit einander abwechseln. Der T. besteht aus dem Hauptton, dem Hilfston, dem Vorschlag und dem Nachschlag. Ueber dem Haupt …   Damen Conversations Lexikon

  • Triller — Triller, ital. trillo, heißt in der Musik eine mehrmalige schnelle Abwechslung eines Tones mit dem nächst darüber liegenden (ganzen od. halben) Tone. Der erstere heißt der Hauptton, der darüber liegende der Hilfston. In der Notenschrift wird der… …   Herders Conversations-Lexikon

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