- Weinhold
Weinhold, Karl August, geb. 1782 in Meißen, war anfänglich, sächsischer Compagniechirurg, studirte später, wurde praktischer Arzt in Meißen, 1808 preußischer Hofrath, 1815 Lehrer bei der chirurgisch-medicinischen Akademie in Halle, 1816 königlich preußischer Regierungs- u. Medicinalrath in Merseburg, bald darauf Director des Medicinalcollegiums in Magdeburg u. 1817 Professor der Chirurgie in Halle, wo er 1829 starb. Er schr.: Die Kunst, veraltete Hautgeschwüre zu heilen, Dresd. 1807, 2. Aufl. 1809; Der Graphit als neuentdecktes Heilmittel gegen Flechten, Lpz. 1808, 2. Aufl. 1612; Anleitung den verdunkelten Krystallkörper im Auge des Menschen jederzeit bestimmt mit seiner Kapsel umzulegen, Meiß. 1809, 2. Aufl. 1812; Über die abnormen Metamorphosen der Highmorshöhle, Lpz. 1810; Über die geometrische Bildung merkwürdiger Gebirgspartien, Dresd. 1811; Physikalischer Versuch über den Magnetismus, Meiß. 1812; Arndt u. Kotzebue als politische Schriftsteller, ebd. 1814; Napoleon u. das französische Volk, ebd. 1814; Über eine heftige, der ägyptischen Ophthalmie ähnliche epidemische Augenkrankheit, ebd. 1815; Über die Wiederherstellung des alten Merseburger Bieres, Lpz. 1816; Ehrenrettung Loders u. einige Bemerkungen über Rasoris Contrastimulus, ebd. 1817; Versuche über das Leben u. seine Grundkräfte auf dem Wege der Experimentalphysiologie, Magdeb. 1817; Von den Krankheiten der Gesichtsknochen, Halle 1818; Ermunterung zum Kampfe im Geiste der Zeit gegen den Geist der Finsterniß, ebd. 1819; De articulatione spuria et nova eam curandi methodo, Halle 1822; Von der überwiegenden Reproduction des Menschencapitals gegen das Betriebscapital u. die Arbeit in den civilisirten europäischen Ländern, nebst einigen medicinal-polizeilichen Vorschlägen zur Herstellung des Gleichgewichts zwischen Armuth u. Wohlstand, Lpz. 1828 (worin er seinen berüchtigten Vorschlag der Infibulation [s.d.] machte).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.