- Wildbad
Wildbad, 1) Stadt im Oberamte Neuenbürg des württembergischen Schwarzwaldkreises, an der Enz, in einem Thale zwischen Wäldern; königliches Schloß, Post, Papier- u. Sägemühlen, Pottaschesiederei; 2000 Ew. Dabei der Wilde See, auf einem hohen Berge, ohne sichtbaren Zu- u. Abfluß. W. hat mehre warme Heilquellen; das Wasser wird fast nur zum Baden gebraucht u. ist hell u. klar, schmeckt fade, etwas salzig laugenhaft; Temperatur 25 bis 29° R. Hauptbestandtheile: salzsaures, kohlensaures, schwefelsaures Natron, schwefelsaures Kali, kohlensaurer Kalk, kohlensaurer Talk, kohlensaures Eisen u. Mangan, kohlensaures Gas, Stick- u. Sauerstoffgas. Wirkung: belebend, erregend u. gelind stärkend, dient namentlich bei chronischen Nervenleiden, Krämpfen, Lähmungen, Gicht, Gebärmutterleiden, Hautkrankheiten u. bes. zur Belebung des Alters u. zur Wiederherstellung zu früh consumirter Lebenskräfte etc.; bei Vollblütigkeit, Anlage zu Bluthusten u. Schlagfluß darf es nicht gebraucht werden. 1863 wurden zwei neue Thermen erbohrt. Das Bad zählt jährlich 4000 Kurgäste. Vgl. Just. Kerner, Das W., Tüb 1839; W. u. seine Umgebungen, Stuttg. 1852; W. (mit Ansicht u. Karteder Umgegend), ebd. 1861. 2) Bad bei Neumarkt 10); 3) (W.-Eastein), so v.w. Gastein 2).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.