- Appalachen
Appalachen, 1) (Appalachian Mountains, unrichtig bisweilen mit Alleghanygebirge bezeichnet, das nur ein Zweig davon ist), das große Gebirgssystem, das sich im Osten von Nordamerika vom Staate [618] Maine aus, ziemlich parallel mit dem Atlantischen Ocean, bis nach Mexico hinzieht, sich dort abflacht in die Hochebene des Anahuac übergeht u. so mit den Cordilleren in Verbindung steht; gleichmäßig wellenförmig fortlaufende Bergrücken von 2–3600 Fuß Höhe mit wenigen hervorragenden Einzelkuppen bis zu 6000 Fuß, besteht theils aus Granitmassen, theils aus Gang- u. Flötzgebirge, enthält viele Metalle (Eisen, Blei, Kupfer, Zink, Kobalt, etwas Gold), Steinkohlen, Steinsalz u. Kalk, in den Thälern große dichte Waldungen, zerfällt in mehrere Bergketten u. Rücken, wovon die bedeutendsten, von Nordost anfangend, folgende sind: a) Albanygebirge, Grenze zwischen Untercanada u. den Vereinigten Staaten; b) Weißes Gebirge (White Mountains) in Maine u. New. Hampshire; c) Grünes Gebirge (Green Mountains) in Canada, Vermont, Massachusetts u. Connecticut; d) Taghannic, Seitenzweig des Grünen Gebirges, die Ostgrenze des Staates New-York nach den Highlands zu bildend; e) Alleghanygebirge, Hauptzweig in Pennsylvanien, Maryland u. Virginien; f) die Blauen Berge (Blaues Gebirge, Blue Ridge), großer östlicher Zweig des Alleghanygebirges in den Staaten New-York, Pennsylvanien, Virginien, Georgia, bis in den Norden von Alabama sich erstreckend; g) Cumberlandgebirge in Virginia, Kentucky, NCarolina u. Tennessee, s.d. a. Auf dem A. entspringen zahlreiche, große Flüsse, von den bedeutenderen haben 28 östlichen u. gegen 40 westlichen Lauf; 2) Indianerstamm, der früher in dem A.-Gebirge lebte, sich dann an den Mississippi zurückzog, u. jetzt durch Verschmelzung mit anderen als eigener Stamm fast gänzlich untergegangen ist. Verehrer der Sonne, deren Priester als Pavas zugleich Vertraute des Häuptlings, als Pavaussi Heerführer waren.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.