Baur

Baur

Baur, 1) Johann Wilhem, geb. zu Strasburg 1610, st. zu Wien 1640, Miniaturmaler u. Kupferstecher, malte bes. Landschaften; 2) Friedrich Wilhelm von B., geb. 1731 zu Biber bei Hanau; trat in das kurhessische Militair, wurde 1751 Stückjunker, stieg schnell zum Generaladjutanten des Herzogs Ferdinand von Braunschweig auf, errichtete 1759 als Major ein Husarencorps u. ging 1761 mit diesem in preußische Dienste; er wurde hier geadelt u. Oberst u. privatisirte seit 1764 auf seinem Landgute bei Frankfurt a. M. 1769 trat er als Generalmajor u. Generalquartiermeister in russische Dienste, kämpfte 1770 unter Romanzow u. 1771 u. 72 gegen die Türken, wurde 1773 Generallieutenant u. 1780 Generalingenieur. Er legte Kanäle, Häfen, Straßen u. Salzwerke an. Zuletzt war er Director des deutschen Theaters zu Petersburg, das er größtentheils durch seinen Secretär. von Kotzebue, leiten ließ u. st. 1783. Er schr.: Mémoires historiques et géograph. sur la Walachie etc., Frankf. 1778 3) Samuel, geb. zu Ulm, war seit 1768 Pfarrer zu Burlenbach, 1807 Schulinspector zu Göppingen bei Ulm, 1811 Dekan im Oberamte Albeck u. später wieder in Göppingen; er st. 1832. Er gab heraus: Ladvokals Historisches Handwörterbuch 7. u. 8. Theil, Ulm 1794; Lebensgemälde der denkwürdigen Personen des 18. Jahrh., Lpz. 1803–1806, 4 Bde., u. Aufl. 1819; Gallerie historischer Gemälde aus dem 18. Jahrh., Hof 1804–1806, 6 Thle.; Neues historisch-biographischliterarisches Handwörterbuch seit der Schöpfung der Welt bis zum Schluß des 18. Jahrh., Ulm 1807._– 1810, 5 Bde.; Neues historisches etc. Handwörterbuch bis zum Schluß des Jahres 1810, Ulm 1816, 2 Bde.; Kleines historisch-literarisches Wörterbuch, Ulm 1813–16, 4 Bde.; Gemälde der merkwürdigen Revolutionen, Ulm 1810–18, 10 Bde.; Leben merkwürdiger Personen für die Jugend, Frankf. 1818–21; Neuer historischer Bildersaal für die Jugend, neue Aufl., Lpz. 1819, 2 Thle.; Denkwürdigkeiten aus der Geschichte, Ulm 1819–268 Bde.; Sitten u. Charaktergemälde aus der deutschen Geschichte, Nürnb. 1821; Historische Bildergallerie, Berlin 1825–26, 2 Bde.; außerdem viele Erbauungs- u. homiletische Schriften; 4) Ferdinand Christian, geb. 1792, wurde 1817 Professor am Theologischen Seminar in Blaubeuern u. 1826 Professor der evangelischen Theologie zu Tübingen. Er schr.: Symbolik u. Mythologie, od. die Naturreligion des Alterthums, 1824 f., 3 Thle.; De Gnosticorum christianismo ideali, Tüb. 1827;Das Manichäische Religionssystem, ebd. 1831; Apollonius von Tyana u. Christus, od. das Verhältniß des Pythagoräismus zum Christenthum, ebd. 1823; Der Gegensatz des Katholicismus u. Protestantismus, ebd. 1834, 2. Aufl. 1836; Die christliche Gnosis od. die christliche Religionsphilosophie, ebd. 1835; Die sogenannten Pastoralbriefe des Paulus, ebd. 1835; Das Christliche des Platonismus od. Sokrates u. Christus, ebd. 1837; Über den Ursprung des Episkopats in der christlichen Kirche, ebd. 1838; Die christliche Lehre von der [439] Versöhnung, ebd. 1839; Die christliche Lehre von der Dreieinigkeit u. Menschwerdung Gottes, Tüb. 1841–43, 3 Bde.; Paulus, der Apostel Jesu, Stuttg. 1845; Lehrbuch der christlichen Dogmengeschichte, ebd. 1847; Kritische Untersuchungen über die kanonischen Evangelien, Tüb. 1847; Das Marcusevangelium nach seinem Ursprung u. Charakter, Tüb. 1851. Er ist auch Herausgeber der Tübinger Zeitschrift für Theologen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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