Blendung

Blendung

Blendung, 1) (Diaphragma), Ring im Innern eines Mikroskops od. Fernrohrs, um störendes Licht abzuhalten, s.u. Mikroskop u. Fernrohr; 2) (Blendglas, Dampfglas), die verschiedentlich gefärbten Gläser an Spiegelkreisen u. bes. an Spiegelsextanten, welche es möglich machen, bei zunehmenden Distanzen des Mondes od. eines irdischen Gegenstandes von der Sonne die letztere zu blenden, ohne daß zugleich der Mond od. der irdische Gegenstand unsichtbar wird, wie es sonst mit einem an das Ocularglas geschraubten gefärbten Glase geschehen würde; 3) (fr. Blindes, Blendwerk, Kriegsw.), beweglicher Schirm von starken Dielen, bisweilen durch eiserne Schienen, Blech, rohe Häute od. Haardecken verstärkt, durch 2 darunter befestigte Räder u. eine Deichsel schiedbar. Er dient zur Deckung der Spitze der Sappe gegen Flinten- u. Kartätschenkugeln u. wird von dem vordersten Sappeur vor sich hergeschoben. Gewöhnlicher ist jetzt an ihrer Stelle der Rollkorb, ein großer Korb mit Wolle od. dgl. gefüllt, der vor der Sappe hergerollt wird, eingeführt; vgl. Bockgestell; 4) ein 2–3 Fuß hoher deckender Gegenstand vor einer Batterie, wie ein Rain, eine kleine Erhebung des Bodens u. dergl., welcher den Feind über die wahre Entfernung täuscht (blendet) od. ihn zum falschen Zielen verleitet; 5) Breter, Schanzkörbe u.a. vor Schießscharten während des Ladens gesetzte Gegenstände, um die Artilleristen gegen Flintenkugeln zu schützen, sie werden erst, wenn das Geschütz feuern soll, weggenommen; daher eine Schießscharte blenden, solche Gegenstände vorlegen; 6) in Festungen am Innern des Wallganges angelehnte Balken, die, gewöhnlich noch durch Faschinen verstärkt, den Vertheidigern Schutz gegen das feindliche Verticalfeuer gewähren; 7) im Bienenstock eine Abtheilung quer durch den Stock, s.u. Biene II. A); 8) B. des Auges, die Regenbogenhaut des Auges, Iris.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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