Canstein

Canstein

Canstein. Die Freiherren von u. zum C. gehören einer der ältesten Familien in Westfalen an, wo ihr Stammschloß Canstein liegt; sie trennten sich schon früh in mehrere Linien, wurden 1657 (Canstein 1) in den Freiherrnstand erhoben u. blühen jetzt in 2 Linien: 1) Raban, Freiherr v. C., geb. 1617, war preußischer Geheimerath u. Obermarschall u. Kammerpräsident, wurde 1657 in den Reichsfreiherrnstand erhoben u. st. 1680 in Berlin. 2) Freiherr Karl Hildebrand, Sohn des Vorigen, geb. 4. August 1667 in Lindenberg; war erst Page des Kurfürsten von Brandenburg u. diente dann als Freiwilliger in den Niederlanden. Von einer Krankheit genesen ging er nach Berlin u. widmete sich dort frommen Werken. Damit auch Ärmere sich die Bibel verschaffen könnten, besorgte er eine wohlfeile Ausgabe derselben mit stehenden Lettern (1713 das N. T., 1715 die ganze Bibel in kleinerem, 1717 in größerem Format). Er st. 19. Aug. 1719 u. schr.: Vorschlag, wie Gottes Wort den Armen in die Hände zu bringen, Berl. 1710; Concordanz der vier Evangelien, Halle 1718, Fol.; Leben Speners, 1729. Seine Bibliothek u. einen großen Theil seines Vermögens vermachte er dem Hallischen Waisenhause, u. es wurde davon zum Theil die Cansteinsche Bibelanstalt gegründet (s.u. Frankesche Stiftung). 3) Freiherr Ludolf, Oberhofmeister u. Oberfalkoniermeister in Kassel, st. 1775 u. war vermählt mit Marie Wilhelmine, geb. v. Danckelmann. Er ist Stammvater der beiden noch blühenden Linien: A) Nassauische Linie: jetziger Chef: 4) Freiherr Robert, Enkel des Vor., Sohn des 1848 verstorbenen Freiherrn August Wilhelm,[642] geb. 1796, nassauischer Kammerherr u. Oberlieutenant à la suite. B) Preußische Linie: jetziger Chef: 5) Freiherr Philipp, Enkel von C. 3), Sohn des 1813 verstorbenen Freiherrn Christian, geb. 1804, ist preußischer Obristlieutenant u. seit 1844 in 2. Ehe vermählt mit Adelheid, geb. v. Krauseneck.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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