- Cottbus
Cottbus, 1) Kreis des preußischen Regierungsbezirkes Frankfurt; 15,9 QM., 51,500 Ew., im NO. Haideland, an der Spree, die den Kreis durchfließt, Moor u. Sumpf, u. überhaupt nicht eben fruchtbar, daher der Bodenertrag nur mittelmäßig, bedeutender die Industrie. – C. war Provinz der Niederlausitz, welche Brandenburg, als es die übrige Lausitz 1462 wieder an Böhmen abtrat, zurückbehielt u. als böhmisches Lehen besaß, welches Verhältniß jedoch der Berliner Frieden 1472 aufhob. C. blieb preußisch bis 1807, wo es Sachsen gegen einige Landstriche in Nordhüringen erhielt; 1815 kam C. an Preußen zurück. 2) Kreisstadt darin an der Spree; königliches Schloß, Gymnasium, höhere Tochterschule, Waisenhaus, Armenanstalten; Tuch- u. Wollzeugwebereien, Leinweberei, Kunsttischlerei, Bierbrauereien (Cottbuser Bier sehr geschätzt), Branntweinbrennereien, 4 Wassermühlen, Papiermühle; Handelskammer, 2 Wollmärkte u. starker Handel mit jenen Erzeugnissen, Speditions- u. Transitohandel, bes. nach Berlin auf der Eisenbahn von C. nach dem Schwielunger See, die den Ort mit der schiffbaren Spree verbindet; Freimaurerloge: Brunnen in der Wüste; 9200 Ew.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.