Detmold [1]

Detmold [1]

Detmold, 1) deutsches Fürstenthum, s. Lippe-Detmold; 2) Amt im Fürstenthum Lippe-D.; theilt sich in das eigentliche Amt D. u. mehreren Voigteien; 16,000 Ew.; 3) Hauptstadt des Landes, im eigentlichen Amte D. an der Werra am Fuße des Teutoburger Waldes; zerfällt in die Alt-, Neu- u. Vorstadt, Residenz des Fürsten von Lippe-D., Sitz der obersten Landesbehörden, hat großes Schloß (Alexanderburg, mit schönem Garten), 2 lutherische, 1 reformirte Kirche, Realgymnasium, Industrieschule, Landwirthschaftliches Lehrinstitut, Seminar, Bibliothek, Kleinkinderbewahranstalt, Waisen-, Zucht- u. Krankenhaus, Bibelgesellschaft, Gesellschaft zur Verbreitung des Christenthums unter den Juden, Leihbank, Freimaurerloge: Rose am Teutoburger Wald, Theater, Leinweberei, Gerberei, Bierbrauerei, Marmor- u. Gypsbruch; 3000 Ew. In der Umgebung schöne Anlagen; dabei das Landhaus Friedrichsthal; nicht weit davon die Grotenburg (s.d.). – Nach Einigen soll D. das alte Teutoburgium (s. Winfeld) u. hier das Schlachtfeld sein, wo Arminius den Varus schlug; 783 Sieg der Sachsen unter Wittekind über die Franken unter Karl dem Großen; 1404 wurde D. vom Herzog Heinrich von Braunschweig erobert u. 1446 von den Kölnern verbrannt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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