- Fürstenberg [1]
Fürstenberg, 1) (F. ander Oder), Stadt an der Oder u. der Bahn von Frankfurt nach Schlesien im Kreise Guben des preußischen Regierungsbezirks Frankfurt a. d. O.; Fähre über die Oder, Schloß, Leinweberei, Schuhmacherei; 2150 Ew.; bes. bekannt durch den dortigen Oderzoll. – F. soll vom Markgrafen Albert dem Bären von Brandenburg erbaut worden sein; Kaiser Karl I). ließ 1370 das Schloß bauen; dann kam F. an die schlesischen Herzöge von Schweidnitz u. Jauer u. wurde 1431 von den Hussiten verbrannt; bis 1817 gehörte F. zu der Cisterzienserabtei Neuzelle; 2) Pfarrdorf im Kreise Büren des preußischen Regierungsbezirks Minden, mit Märkten, Glashütte u. 1600 Ew.; 3) Spitze der Sächsischen Schweiz; 4) Berg bei Grünhain im sächsischen Kreisdirectionsbezirk Zwickau, wo Prinz Albert von Sachsen durch Triller befreit wurde; 5) Dorf an der Weser im braunschweigischen Kreise Holzminden, mit herzoglicher Porzellanfabrik u. 550 Ew.; 6) Burgruine am Rhein im Kreise St. Goar des preußischen Regierungsbezirks Coblenz, bei dem Dorfe Oberdiebach; [802] 7) Stadt in Mecklenburg-Strelitz an der hier schiffbar werdenden Havel, zwischen 2 Seen gelegen; Schloß, Synagoge, Tuchweberei, Tabakfabrik, lebhafter Getreidehandel, 9 jährliche große Buttermärkte; 2800 Ew.; 8) Stadt im Bezirk Eisenberg des Fürstenthums Waldeck; 700 Ew.; 9) Standesherrschaft der Fürsten von F. in Baden, Württemberg u. Hohenzollern; umfaßt die Landgrafschaft Stühlingen u. Baar, die Grafschaft Heiligenberg, die Herrschaften Jungnau, Trochtelsingen, Hausen, Meßkirchen u.m.a., im Betrage von 38 QM. mit über 100,000 Ew., s. Fürstenberg (Geneal.); 10) Stadt im Amte Hüsingen des badischen Seekreises; dabei das Jagdschloß die Länge u. die Ruinen einer Burg, des Stammorts der Fürsten von F.; 350 Ew.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.