- Otho
Otho, 1) T. Roscius O., Volkstribun, setzte 66 v. Chr. das Gesetz (Lex Roscia) gegen den Willen des Volks mit Ciceros Hülfe durch, daß den Rittern ein besonderer Platz im Theater (s.u. Quatuordecim ordines) angewiesen wurde. 2) Lucius Salvius O., Sohn des Marcus Salv. O., aus Etrurien, war ein Günstling des Kaisers Tiberius u. dann Statthalter in Afrika, wo er eine Verschwörung gegen den Kaiser Claudius entdeckte; seine Gemahlin hieß Albia Terentia. 3) Lucius Salv. O., Sohn des Vor., war 52 u. 69 n. Chr. Consul; bei Bedriacum wurde er von Vitellus besiegt u. gefangen. 4) Marcus Salv. O., Bruder des Vor., geb. 32 n. Chr. in Ferentinum in Etrutien, Neros Günstling, welchem er seine Gemahlin Poppäa Sabina abtrat u. dafür Statthalter von Lusitanien wurde. Unter Galba wurde er 69 n. Chr. Consul, u. da er nicht, wie er gehofft hatte, von dem Kaiser adoptirt wurde, so veranlaßte er dessen Ermordung u. wurde selbst Kaiser; aber von Vitellius bei Bedriacum besiegt, ermordete er sich am 16. April 69 selbst. Lebensbeschreibungen bei Suetonius u. Plutarchos. 5) O. Cremonensis, Verfasser einer Sammlung von lateinischen Gedächtnißversen über Arzneimittel, aus dem 12.–13. Jahrh.; herausgegeben im Macer Floridus von Choulant, Lpz. 1832.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.