- Galba [1]
Galba. I. Römer. Familienname der Sulpicia gens. 1) Publius Sulpicius G., 211 v. Chr. Consul, wo er Rom vor einem Angriff Hannnibals schützte, focht 210 in Macedonien gegen Philipp u. die Achäer mit abwechselndem Glücke, endlich siegreich; 203 u. 202 kriegte er wieder gegen Philippus u. besiegte denselben; später war er des T. Q. Flamininus Legat. 2) Servius Sulp. G., 144 v. Chr. Consul, guter Redner, durch Habsucht u. Grausamkeit berüchtigt, bes. 151 als Feldherr gegen die Lusitanier, wo er 50,000 Mann treulos u. vertragswidrig niedermachen ließ. Hierdurch erregte er den Viriathischen Krieg. 3) Ser. Sulp. G., Sullas Legat im Bundesgenossenkriege, schlug die Peligner, eroberte ihr Land, entsetzte den in Firmum von Afranius belagerten Pompejus, besiegte 88 v. Chr. die Picener u. Marruciner, eroberte Teate und überwand den Popädius, Oberbefehlshaber der Bundesgenossen. 4) Servius Sulp. G., 55 v. Chr. Prätor, dann Cäsars Legat in Gallien, aber später Mitverschworener des Brutus u. Cassius. 5) G., Sohn des Vor., Rechtsgelehrter; er schr. eine römische Geschichte. 6) G., König der Suessionen, Herr von 12 Städten, welchem die Belgier den Krieg gegen Cäsar übertrugen. Nach der Eroberung von Noviodunum bekam Cäsar dessen beide Söhne als Geißeln. 7) Servius (vorher L.) Sulp. G., des Vor. Sohn, geb. 5 v. Chr. von der zweiten Gemahlin seines Vaters, der Römerin Livia Orcellina, wurde bald Prätor u. 32 Consul u. Caligulas Feldherr in Germanien, unter Caligula Statthalter in Afrika, unter Nero Statthalter des Tarraconensischen Spaniens. Weil er hier sehr geachtet war, so gab Nero insgeheim den Befehl, ihn hinzurichten. Dadurch zum Aufstand gezwungen, wollte er denselben eben beginnen, als die Nachricht von Neros Tode eintraf. Er wurde um 68 n. Chr. von den römischen Prätorianern zum Augustus ausgerufen, ging, 70 Jahre alt, nach Rom, beleidigte aber bald Alle durch Kargheit u. Strenge u. nahm den Piso Licinius zum Sohn u. Nachfolger an; da wurde Otho von den Soldaten zum Imperator ausgerufen u. G. 15. Januar 69 ermordet, s. Rom (Gesch.). Vgl. Fr. Horn, G., Otho u. Vitellius, Berl 1812. II. Dogen von Venedig: 8) G., um die Mitte des 8. Jahrh. auf kurze Zeit Doge, s.u. Venedig. 9) G. aus Heraclea, Doge 765–787, s. ebd. 10) Giovanni G., Sohn des Vor., 787–804, wo er mit seinein Sohn, 11) Mauritio, seit 796 Mitregent, durch eine Verschwörung vertrieben wurde, s. ebd.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.