- Kieselfluormetalle
Kieselfluormetalle (Kieselflußsäure Salze), Verbindungen von Fluormetallen mit Fluorsilicium; sie werden erhalten durch Auflösen der Metalle, ihrer Oxyde od. kohlensauren Salze in Kieselflußsäure, die Verbindungen mit den fixen Alkalien u. alkalischen Erden sind in Wasser schwer löslich. Beim Glühen entsteht Fluormetall u. Kieselfluorid, sie enthalten auf 3 Atome Fluormetall 2 Atome Fluorsilicium. Kieselfluoraluminium, 3Al2Fl3 . 2Si Fl3, in Wasser löslich, bildet nach dem Abdampfen eine farblose Gallerte, welche beim Eintrocknen gelb wird. Kieselfluorammonium, 3H4NFl . 2SiFl3, sublimirt beim Erhitzen von Salmiak u. Kieselfluorkalium, krystallisirt aus der wässerigen Lösung in großen farblosen Krystallen. Kieselfluorbarium setzt sich in kleinen Krystallen ab, wenn man eine Lösung von Chlorbarium mit Kieselfluorwasserstoffsäure[477] vermischt; ist sehr schwer löslich. Kieselfluorblei, 3Pb Fl . 2Si Fl3, durch Auflösen von Bleioxyd in Kieselfluorwasserstoffsäure erhalten. Kieselfluorcalcium, krystallisirt mit 6 Atomen Wasser in vierseitigen Säulen, durch reines Wasser zersetzbar, in Wasser, welches überschüssige Säure enthält, unzersetzt löslich. Kieselfluoreisen; durch Behandeln von Eisenfeilspähnen mit Kieselfluorwasserstoffsäure erhält man das Eisenfluorür-Kieselfluorid (3Fe Fl . 2Si Fl3), welches aus der Lösung in blaßgrünen Krystallen anschießt; das Eisenfluorid-Kieselfluorid (3Fe Fl3 . 2Si Fl3), entsteht beim Auflösen von Eisenoxydhydrat in Kieselflußsäure u. bildet nach dem Verdampfen eine fleischrothe durchscheinende, in Wasser lösliche Masse. Kieselfluorkalium scheidet sich beim Vermischen einer Lösung von Kali od. eines Kalisalzes mit Kieselflußsäure als farblose Gallerte ab, welche anfangs kaum sichtbar ist, sie schillert in Regenbogenfarben, löst sich sehr schwer in kaltem Wasser, kann krystallisirt erhalten werden, schmilzt erst bei der Glühhitze u. zersetzt sich. Mit Kalium geschmolzen entsteht Kiesel u. Fluorkalium, kaustische u. kohlensaure Alkalien zersetzen es beim Kochen. Kieselfluorkupfer, die Verbindung mit Kupferfluorür (3Cu2Fl . 2SiFl3) bildet sich bei der Behandlung von Kupferoxydulhydrat mit Kieselflußsäure, sie ist kupferroth u. schwer löslich; das Kupferfluorid-Kieselfluorid krystallisirt mit 21 Atomen Wasser in blauen Rhomboëdern od. sechsseitigen Säulen, sie sind in Wasser leicht löslich u. verwittern an der Luft, indem sie 6 Atome Wasser verlieren. Kieselfluormagnesium, eine in Wasser lösliche amorphe Masse. Kieselfluormangan krystallisirt mit 21 Atomen Wasser in röthlichen Prismen. Kieselfluormolybdän, das Molybdänfluorür-Kieselfluorid ist schwarz, in Säuren löslich, Molybdänfluorid-Kieselfluorid ist ebenfalls schwarz, nicht krystallinisch, in Wasser zum Theil mit blauer Farbe löslich. Molybdänsäure mit Kieselflußsäure versetzt gibt eine gelbe Lösung von Molybdänsuperfluorid-Kieselfluorid. Kieselfluornatrium, dem Kalisalz ähnlich, aber löslicher als dieses. Kieselfluorquecksilber; bei er Digestion von Quecksilberoxydul mit Kieselflußsäure entsteht Quecksilberfluorür-Kieselfluorid, es ist gelb u. in Wasser schwer löslich; Quecksilberoxyd löst sich in Kieselflußsäure zu Quecksilberfluorid-Kieselfluorid, welches in kleinen blaßgelben Nadeln krystallisirt. Kiesekfluorsilber, krystallisirt in weißen Körnern, ist leicht löslich in Wasser u. zerfließt an der Luft. Kieselfluorstrontium, bildet große prismatische Krystalle, welche in angesäuertem Wasser leicht löslich sind Kieselfluorzink, krystallisirt mit 21 Atomen Wasser in weißen Krystallen. Kieselfluorzinn, bildet farblose Prismen, welche in Wasser leicht löslich sind.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.