- Perubalsam
Perubalsam (Peruvianischer Balsam, Balsamum peruvianum); a) Schwarzer P., vanillenartig riechender, viel Benzoesäure enthaltender, in starkem Alkohol auflöslicher, dickflüssiger, schwarzröthlicher, scharf u. gewürzhaft schmeckender, durch einen Schwellungsproceß od. eine absteigende Destillation der Samengehäuse, der Rinde u. der Zweige von Myrospermum peruiferum u. anderen Arten derselben Gattung bereiteter Balsam, aus braunem Harze, Perubalsamöl, Benzoesäure, extractartiger Materie bestehend, 1,140 bis 1,150 specifischem Gewicht. Er wird sowohl innerlich mit Eidotter od. Gummischleim, auch in Weingeist gelöst, als auch äußerlich, auf frische, bes. Flechsenwunden, Frostbeulen, für sich od. in Tincturen, ferner als Zusatz mehrer zusammengesetzter äußerlicher u. innerlicher Mittel, in Haaröle, Pomaden, auch als Surrogat der Vanille bei geringeren Sorten Chocolade benutzt. b) Weißer P., wahrscheinlich von gleicher Mutterpflanze mit dem obigen, aber durch freiwilliges Ausfließen aus dem verwundeten Stamme gewonnen, von terpentinartiger Consistenz, angenehmem Geruch, scharfem, harzigem, bitterem Geschmack, dem Tolubalsam ähnlich, von weißgelber Farbe, selten echt im Handel vorkommend. Durch Eintrocknen erhärtet er zu einem röthlich gelben, durchsichtigen, zerbrechlichen Harz, welches in kleinen Kürbisschalen als weißer, trockener P. (Balsam peruv. s. indicum siccum, Opobalsamum siccum) vorkommt. c) Rother P., vom vorigen nur durch die festere Consistenz u. gelbrothe Farbe verschieden. d) P. in Cocusnußschalen, wird nach Guibourt durch Einschnitte in den Stamm von Myrospermum peruiferum erhalten, kommt in kleinen, mit einem harzigen Kitt verklebten Cocosschalen in den Handel, ist halbflüssig, körnig, von der Consistenz eines dicken Terpentins, in dünnen Schichten durchsichtig, dunkelbraun, schmeckt süß, gewürzhaft, riecht stark, angenehm, das Mittel zwischen Tolubalsam u. flüssigem Storax haltend.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.