- Trajānus
Trajānus, Marcus Ulpius Traj., Sohn des M. Ulpius Traj., geb. 18. Sept. 52 n. Chr. zu Italica in Spanien; er diente unter seinem Vater im Parthischen Kriege, wurde unter Domitianus 91 Consul u. befehligte dann in Niederdeutschland eine Armee gegen die Germanen; er zeichnete sich hier so aus, daß ihn Nerva 97 adoptirte u. zu seinem Nachfolger erklärte. Nach Nervas Tode, 98, wurde er Kaiser; er führte seit 100 glückliche Kriege gegen die Dacier, gewann 106 einen Theil Arabiens, zog 114 gegen die Parther, unterwarf 115 Armenien u. unterdrückte einen Aufstand der Juden, eroberte 116 Ktesiphon u. st. 117 zu Selinus in Cilicien. T. war einer der besten Kaiser, ausgezeichnet sowohl im Krieg als im Frieden, s. Rom S. 288; er gab gute Gesetze für die Verwaltung des Reichs, sorgte für Unterhalt u. Vergnügen des Volkes, sowie für die Erziehung armer Knaben, unterstützte Gelehrte u. bes. Künstler, ließ Straßen durch das Reich anlegen u. ältere wieder herstellen, baute Castelle, Brücken, legte Städte an, auch den Hafen von Centum Cellä (Portus Trajanus), in Rom das Forum Trajani, 114, mit einem hohen, bedeckten Gange (Porticus Trajani) in Gestalt eines Viereckes umgeben, in welchen vier Triumphbogen führten; in der Mitte des Forum erhob sich eine Säule (Trajanssäule, s.u. Rom S. 251 u. 261),[751] welche seine Siege in Dacien verherrlichte. Vom Volk u. Senat geliebt erhielt er den Beinamen Optimus. Auf ihn schrieb sein Freund, der jüngere Plinius, seinen Panegyricus; er selbst schrieb Commentare über den Dacischen Krieg, welche aber verloren sind; seine Briefe an Plinins stehen in dessen Briefsammlung. Vgl. C. Mannert, Res Trajani ad Danubium gestae, Nürnb. 1793; Engel, De expeditione Trajani ad Danubium, Wien 1794; F. A. Wolf, Von einer milden Stiftung T-s, Berl. 1808; I. Genersich, T., ein biographisches Gemälde, Wien 1811, 2 Bde.; Heinrich Francke, Zur Geschichte T-s u. seiner Zeitgenossen, Güstrow 1837, 2. A. Quedlinb. 1840.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.