Trilobiten

Trilobiten

Trilobiten (Trilobitae, Palaeadae), krebsartige Thiere, welche ihren Namen von der dreilappigen Abtheilung ihres Körpers, in Kopfschild, Rumpf- u. Schwanzschild haben; u. den jetzigen Phyllopoden in ihrer Organisation am nächsten stehen. Die drei Hauptabschnitte bestehen jeder aus mehren Ringen, welche alle von hornig-kalkigen Panzerstücken bedeckt waren. Der Kopf ist dentlich vom Rumpfe gesondert u. wird von einem großen, halbkreisförmigen od. parabolischen Schilde bekleidet, dessen mittlerer Theil den wirklichen Kopf einnimmt. Alle T. besitzen zwei Augen, welche mehr od. weniger deutlich aus den Seitenflächen des Kopfschildes hervorragen. Der gegliederte Rumpf wird von 6–20 gleichartigen Ringschildern bedeckt, deren Verbindung mit einander bei mehren Gattungen eine Zusammenkugelung des Leibes gestattete. Den Hinterleib bedeckt das Schwanzschild, welches dem Rumpfe, oft aber auch seiner Gestalt nach dem Kopfschilde sehr ähnlich wird. Die T. gehörten zu den ältesten Bewohnern der frühern Meere[832] u. verbreiten sich vom Thonschiefer aufwärts bis in das Steinkohlengebirge. Sie sind häufig in den ältesten Kalken von Esthland, Schweden, Norwegen u. Böhmen. Gattungen: Calymene Brogn., Homalonotus König, Cyphaspis Burm., Phacops Emmr., Aeonia Burm., Illaenus Burm., Archegonus Burm., Asaphus Brogn., Ampyx Salman, welche sich zusammenkugeln konnten;. u.: Trinuchus Murchis., Ogygia Burm., Odontopleura Emmr., Arges Goldf., Bronteus Goldf, Paradoxides Brogn., Olenus Burm., Conocephalus Zenk., Ellipsocephalus Zenk., Harpus Goldf u. v. a., welche sich nicht zusammenkugeln konnten. Diese zahlreichen Gattungen werden sich auf wenigere reduciren lassen, seit Barrande an der ebenfalls hierher gehörenden Sao hirsuta nachgewiesen hat, daß eine u. dieselbe Species in den verschiedenen Stadien ihrer Entwickelung auch ein ganz verschiedenes Aussehen gehabt hat. Die T. treten meistens in der tilurischen u. devonischen Formation auf, einige wenige im Kalksteine der Steinkohlenformation. Vgl. Burmeister, Die Organisation der T., Berl. 1843.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Trilobiten — Koneprusia brutoni Zeitraum Kambrium bis Perm 521 bis 251 Mio. Jahre Fundorte Weltweit Systematik …   Deutsch Wikipedia

  • Trilobiten —   [zu griechisch trílobos »dreilappig«], Singular Trilobit der, en, Trilobita, Dreilapper, ausgestorbene Klasse meist 3 8 cm, maximal 75 cm langer, meerbewohnender Gliederfüßer. Der Körper war von einem Rückenpanzer bed …   Universal-Lexikon

  • Trilobíten — (Trilobitae), eine Gruppe völlig ausgestorbener und nur den ältesten geologischen Schichten angehöriger Gliederfüßer. Sie besaßen (vgl. die Abbildungen von Calymene, Ellipsocephalus, Olenus, Conocoryphe, Agnostus, Olenellus, Harpes, Trinucleus,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Trilobiten — Trilobīten, ausgestorbene Ordnung von Krustentieren mit vielen Gattungen (z.B. Phacops, mit lang elliptischem, hochgewölbtem, Calymene mit stumpfovalem, mäßig gewölbtem Körper, Paradoxides [s.d. nebst Abb. 1331] etc.) und Arten (über 1700),… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Trilobiten — Trilobiten, krebsartige Thiere der Urzeit, mit 3 deutlichen Hauptabschnitten, die von Panzerstücken bedeckt waren; sie kommen in mehren Gattungen versteinert vom Thonschiefer bis zur Steinkohlenformation vor …   Herders Conversations-Lexikon

  • Liste von Trilobiten-Forschern — Die Liste von Trilobiten Forschern führt Wissenschaftler und Sammler auf, die sich um die Erforschung von Trilobiten verdient gemacht haben. Gerhard K. B. Alberti, Paläontologe in Hamburg, Trilobiten aus Marokko Joachim Barrande (1799–1883),… …   Deutsch Wikipedia

  • Cruziana — Trilobiten Zeitraum Paläozoikum < 542 bis 251 Mio. Jahre Fossilfundorte Weltweit Systematik …   Deutsch Wikipedia

  • Dreilapper — Trilobiten Zeitraum Paläozoikum < 542 bis 251 Mio. Jahre Fossilfundorte Weltweit Systematik …   Deutsch Wikipedia

  • Schwanzschild — Trilobiten Zeitraum Paläozoikum < 542 bis 251 Mio. Jahre Fossilfundorte Weltweit Systematik …   Deutsch Wikipedia

  • Trilobit — Trilobiten Zeitraum Paläozoikum < 542 bis 251 Mio. Jahre Fossilfundorte Weltweit Systematik …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”