Waldenburg [1]

Waldenburg [1]

Waldenburg, 1) Kreis des Regierungsbezirks Breslau in der preußischen Provinz Schlesien, 1817 aus dem südlichen Theile des Schweidnitzer Kreises gebildet; 7,12 QM., 69,600 Ew.; 2) Kreisstadt darin, an der Polsnitz u. der Eisenbahn Breslau-Freiburg-Waldenburg; Sitz des Landraths, Kreisgerichts, Bergamt, Post, 2 Kirchen, Mittelschule, Flachsgarnmaschinenspinnerei, Porzellan u. Steingutfabrik, Steinkohlenbergbau, Leinweberei, Leinwand u. Garnhandel, Pfefferkuchenbäckerei;[798] 5000 Ew. Dabei das Schloß Fürstenstein, vormals dem Fürsten von Pleß, seit 1846 dem Grafen von Hochberg (welcher davon den Titel Freiherr von Fürstenstein führt) gehörig, bestehend aus der alten Burg mit Kapelle, Turnierplatz etc. u. dem neuen Schloß mit Bibliothek u. Kunstsammlung; 3) Fürstlich Schönburgische Receßherrschaft u. Amt im königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirk Zwickau mit 12,000 Ew. in einer Stadt u. 15 Dörfern. Die bis 1330 reichsunmittelbare Herrschaft W. gehörte ursprünglich dem mächtigen Dynastengeschlechte der Herren od. Freiherren von W., welche schon 1199 urkundlich vorkommen u. auch die Herrschaft Wolkenstein besaßen, wo sie ums Jahr 1468 mit Anarch von W. ausstarben, nachdem sie bereits 1423 ihre Stammherrschaft W. an die Herren von Schönburg (s.d. S. 380) verkauft hatten, deren fürstliche Linie noch jetzt W. besitzt. 4) Haupt- u. Amtsstadt darin, an der Zwickauer Mulde; Residenzschloß des Fürsten Otto Friedrich von Schönburg (seit dem Brande 1848 neu gebaut), Superintendentur, Schullehrerseminar, Sparkasse, Buchdruckerei, Papiermühle, Merinofabrik, Hornknopffabrik, Strumpfwirkerei, Weberei; 3030 Ew. W. ist Geburtsort von Theodor Winkler (Theodor Hell). Durch die Muldenbrücke hängt mit W. zusammen der Flecken Altstadt-W. mit 1420 Ew., worunter über 100 Töpfer, welche das unter dem Namen Waldenburger Gefäß seit Jahrhunderten berühmte Töpfergefäß, auch Pfeifen u. Schmelztiegel liefern; in der Nähe der fürstliche Park Grünfeld mit Mausoleum. 5) Stadt im Oberamte Öhringen des württembergischen Jaxtkreises; Schloß, Superintendentur; 13,000 Ew.; gehört zur Standesherrschaft des Fürsten von Hohenlohe Waldenburg-Schillingsfürst, s. Hehenlohe B); 6) Bezirk im Schweizercanton Baselland, zwischen den Bezirken Liestal, Sissach u. dem Canton Solothurn mit 9760 Ew.; 7) Stadt u. Hauptort darin, am Fuße des Oberhauensteins, mit den Ruinen des 1798 zerstörten Schlosses (jetzt Pulvermagazin), Post, Seidenbandweberei, Uhrmachern, Papiermühle; 760 Ew. Hier wurden 1788 römische Alterthümer ausgegraben.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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