Zach

Zach

Zach, eine aus Ungarn stammende, 1765 in den ungarischen Adelstand u. 1801 in den erbländisch-ungarischen Freiherrnstand erhobene Familie: 1) Freiherr Anton, Sohn des 1781 gestorbenen Arztes Joseph von Z., geb. 17. Juni 1747 in Pesth; trat 1760 in die Wiener Ingenieurakademie, wurde 1769 Fähndrich, kam 1775 in den Generalstab u. wohnte dem Feldzug von 1778–779 gegen Preußen als Oberlieutenant im Pionniercorps bei; 1780 wurde er Lehrer der höheren Mathematik u. der Befestigungskunst an der Militärakademie in Wienerisch-Neustadt, 1783 Hauptmann u. 1789 vor Belgrad Tranchéemajor, behielt aber seine Professur bis 1792, wo er als Major ins siebente Linieninfanterieregiment trat. 1793 errichtete er ein Pionnierbataillon, welches bei der Belagerung von Valenciennes gute Dienste that, wurde 1794 Oberstlieutenant, 1795 Oberst u. 1796 Generalmajor u. Generalquartiermeister der Armee in Italien; 1798 leitete er die Vermessung der venetianischen Provinzen u. wurde 1799 Chef des Generalstabs der Armee von Italien; er leitete den ganzen Feldzug, aber bei Marengo, wo er die österreichischen Grenadiere zum Angriff führte, wurde er gefangen. Von 1801–1805 setzte er die Aufnahme der venetianischen Provinzen fort, wurde 1801 Freiherr u. Generalquartiermeister der Armee von Italien, 1806 Gouverneur von Triest, befehligte 1809 eine Division des neunten Armeecorps u. wurde nach dem Frieden von Wien Commandant von Olmütz, 1825 als Feldzeugmeister pensionirt u. starb 22. Nov. 1826 in Grätz. 2) Freiherr Franz, Bruder des Vorigen, geb. 4. Juni 1754 in Presburg, trat erst in österreichische Kriegsdienste u. studirte Mathematik u. Astronomie. Zur weiteren Ausbildung begab er sich nach London u. kam von da mit einem jungen Grafen Brühl nach Gotha, wo er 1787 die Direction der Sternwarte auf dem Seeberg übernahm. Von 1804 an begleitete er die verwittwete Herzogin Charlotte von Sachsen-Gotha als Oberhofmeister auf ihren Reisen u. lebte mit derselben bes. in Paris u. Italien, zuletzt in Genua, nach deren Tode 1827 in Marseille, Genua, Frankfurt a. M. u. Paris, wo er 2. Sept. 1832 starb. Er schr.: Novae et correctae tabulae motuum solis, Gotha 1792; Supplement dazu, ebd. 1804; Explicatio et usus catalogi stellarum fixarum, ebd. 1792; Astronomische Tafeln der mittleren geraden Aufsteigung der Sonne, ebd. 1804; Tabulae speciales aberrationis et nutationis etc., ebd. 1806, 2 Bde.; Nouvelles tables d'aberration et de nutation pour 1404 étoiles, Mars. 1812; Supplement dazu, ebd. 1813; L'attraction des montagnes et ses effects sur les fils à plomb, Avignon 1814, 2 Bde.; u. gab heraus: Allgemeine geographische Ephemeriden, Weim. 1798–99, u. als deren Fortsetzung: Monatliche Correspondenz zur Beförderung der Erd- u. Himmelskunde, Gotha 1800–13, 28 Bde. – Jetziger Chef: 3) Freiherr Johann, Sohn von Z. 1), geb. 1786, ist österreichischer Hauptmann u. unvermählt; sein Bruder [483] Franz, geb. 1790, ist ebenfalls Hauptmann u. unvermählt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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