- Aureliānus
Aureliānus, I. Römischer Kaiser: 1) Lucius Domitius Aur., geb. angeblich 212 n.Chr. in Dacien od. in Mösien, od. zu Sirmium, von niederen Eltern, zeichnete sich unter den Kaisern Valerianus u. Claudius II. als Soldat aus, gelangte zu den höchsten militärischen Würden u. ward von Claudius zum Nachfolger als Kaiser ernannt; über seine ruhmwürdige Regierung 270–275, so wie seine glücklichen Kriege gegen die Alemannen u. Marcomannen, die Königin Zenobia u. die Ägyptier u. die Befestigung Roms durch eine neue Mauer, s. Rom (Gesch.). Er ward im Januar 275 zwischen Byzanz u. Heraklea von seinem Geheimschreiber Mnestheus, den er wegen Unterschleifs bestrafen wollte, ermordet. Anfangs schützte er die Christen, später verfolgte er sie (s. Christenthum). Seine Gemahlin war Ulpia Severina. II. Feldherren: 2) so v.w. Ambrosius 2). III. Schriftsteller: 3) A. Festivus, Freigelassener des Kaisers A.; schr. eine Geschichte, Fragmente davon bei Vopiscus. 4) A. Cölius, Arzt aus Sicca in Numidien; lebte im 3. (n.And. im 5.) Jahrh. n.Chr. u. schr. nach den Grundsätzen der Methodischen Schule von Soranus: Tardae s. chronicae passiones u. Celeres s. acutae passiones, beide herausgeg. von Ammann, Amst. 1709, u. Aufl. 1722, 1755. 5) A., Schüler des St. Martialis, ersten Bischofs zu Limoges, angeblicher Verfasser der Vita St. Martialis, herausgeg. Par. 1522. 6) St. A., 546 Bischof von Arles, st. 552; Tag: 16. Juni. Nach ihm nannten sich die Mönche u. Klosterfrauen von St. A., Klostervereine nach Vorbild u. Regel von St. Aurelian, welche im 6. Jahrh. zu Benedicts Regel übertraten.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.