Brassen [1]

Brassen [1]

Brassen, 1) (Glattköpfe, Sparoidei), bet Cuvier eine Familie der Stachelflosser, der Gaumen ist zahnlos, die Flossen sind ohne Schuppen. Dazu A) eigentliche B. (Sparus); an den Kinnladen sind runde, wie Pflaster neben einander stehende Zähne. Gattungen: a) Sargus Cuv., vorn scharfe Schneidezähne, den menschlichen ähnlich. Art: Geißbrasse (Sparus Sargus L., S. Rondeletii Cuv.), im Mittelmeer, 1 Fuß lang, 2 Pfund schwer, silbergrau, 20–24 bleigraue od. goldige Seitenlängsstreifen, 5–6 schwächere Querbänder, Schwanz mit dunklem Fleck; Fraß Fische u. kleine Schalthiere; Kleiner Geißbrasse (S. Salviati), nur spannenlang, Schnauze mehr vorstehend, Farben lebhafter, Schwanz mit Ringelfleck; beide schon den Alten bekannt, der letzte jetzt noch ein Leckergericht der Römer; Schafskopf (S. ovis), silberweiß, mit breiten dunkeln Querbändern; in Neu-Orleans ein geschätztes Gericht, mit 1 Dollar bis mehreren Pfund Sterling das Stück (von 1–14 Pfund Schwere) bezahlt; b) Charax, die runden kleinen Backzähne stehen in einer Reihe; Art: Puntazzo (Ch. acutirostris); c) Goldbrasse (Chrysophrys), an den Seiten runde Backenzähne in 3 u. mehr Reihen in der Oberkinnlade. Art: Gemeiner Goldbrasse (Sp. auratus L.), vor den Augen ein goldglänzender, halbmondförmiger Fleck, Rücken blau, Bauch u. Seite silbern; wird bis 10 Pfund schwer, schon den Römern (als Aurata u. Chrysophrys) als schmackhafter Fisch bekannt, häufig in Genua u. Rom auf den Märkten; d) Sackbrasse Pagrus, mit nur 2 Reihen Backenzähnen. Art: Gemeiner Sackbrasse (P. mediterraneus, P. argenteus, Sparus pagrus s. vulgaris), rosenroth mit silberigem Bauch u. 2 schwarzen Flecken hinter dem Kiemendeckel; im Atlantischen u. Mittelmeere, leuchtet bei Nacht, hat mageres Fleisch. Er war den Ägyptiern heilig, weil er sich zur Zeit der Anschwellung des Nils, wie der Goldbrasse, in dessen [226] Mündung zeigte: e) Pagel (Pager, Pagellus), die Backzähne in 2–3 Reihen, klein, Vorderzähne bürstenartig; Art: Rothschuppe (P. erythrinus), oben carmin-, seitlich rosenroth, unten silbrig, Flossen rosenroth, schmackhaft; Marmor-B. (Murmel-B, P. mormyrus), silberglänzend, 7 braune Querstreifen. B) Zähne kegelförmig, meist in einer Reihe, einige Vorderzähne sind hakenförmig: Gattungen: a) Zahnbrasse (Dentex); Art: Gemeiner Zahnbrasse (Dentale, D. vulgaris, Sparus dentex L.), 4 lange Hakenzähne oben u. unten, silbrig mit rothen Flossen, wird bis 3 Fuß lang, bis 30 Pfund schwer, häufig in der Levante, wird eingesalzen, in Essig eingemacht u. gegessen; Großauge (D. macrophthalmos), mit sehr großen Augen, seltener; D. gibbiceps, aus dem Adriatischen Meer, bis 36 Pfund schwer; b) Pentapus (Cuv.), weniger hoch; Art: P. vittatus; c) Lethrinus, Backen ungeschuppt; Art: Sp. chaerorrphynchus. C) Zähne sammetartig od. hechelartig, die vordern stärker; Kinnladen lassen sich nicht vorstrecken; Gattung: Cantharus, gemeiner Cantharus (C. vulgaris, Cuv., Sparus c. L.), Flossen roth, Leib grausilberig, gelb gestreift. D) Zähne schneidend; Gattungen: a) Boops, äußere Zahnreihe schneidend, Maul klein u. vorstreckbar: B. vulgaris (Sparus boops. B. Salpa), s. Salpe; b) Oblata, (Cuv.), hinter den schneidenden sind sammetartige Zähne; Art: Brandbrasse (Schwarzschwanz, O. melanura, Sp. melanurus L.), Leib grausilbern, längsbraungestreift, an jeder Seite des Schwanzes ein schwarzer Fleck; c) Scathares (Cuv.), eine Reihe spitze Zähne; Art: S. graecus, bei Morea; d) Crenidens, hinter gezähnelten Zähnen sind kugelige; Art: Cr. Forskolii, im Rothen Meere; 2) so v.w. Brasse.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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