- Nieder-Hessen
Nieder-Hessen (N.-H. mit Schaumburg), Provinz in Kurhessen, an Waldeck, Preußen, beide Lippe, Hannover u. Weimar grenzend, 80,5 QM.; gebirgig (Reinhartswald, Sölling, Meißner, Süntel u.a., sämmtlich gut bewaldet), mit schönen Thälern; bewässert durch die Werra u. Fulda, die durch beide entstandene Weser mit der Diemel, die Edder mit der Elbe, Schwalm u. Ems etc.; der Ackerbau bringt einiges Getreide, Flachs, Rübsamen, der Obstbau ist gut, die Viehzucht bedeutend, der Bergbau liefert Eisen, Salz, Braunkohlen, Thon u.a.; der Kunstfleiß erzeugt Webereien aller Art, Porzellan, Schmelztiegel, Eisen- u. Metallwaaren, Branntwein, Essig etc.; der Handel ist nicht bedeutend; die Friedrich-Wilhelms-Nordbahn (Gerstungen-Guntershausen) u. die Main-Weserbahn (Kassel-Frankfurt a. M.) durchschneiden die Provinz; Volkszählung vom December 1854: 367,575 Ew., meist Protestanten; Eintheilungin 10 Kreise; Hauptstadt: Kassel.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.