- Graff
Graff, 1) Anton, Portraitmaler, geb. 1736 zu Winterthur im Canton Zürich, bildete sich in München, wurde Hofmaler u. Professor der Kunstakademie in Dresden u. st. 1813 daselbst. Unter seinen Portraits zeichnet sich das des Königs Friedrich August von Sachsen aus. 2) Joh. Jac., geb. 1768 zu Münster im Gregorienthale im Oberelsaß, studirte in Strasburg Theologie, lebte dann in Holland, betrat in Köln die Bühne, spielte bei mehreren Gesellschaften am Rhein, kam 1793 nach Weimar, wo er unter Goethe Helden- u. Charakterrollen gab; er st. 1848. 3) Karl Anton, Sohn von G. 1), Landschaftsmaler, geb. 1774 u. gest. 1832. 4) Eberhard Gottlieb, geb. 1780 in Elbing, studirte seit 1797 in Königsberg, wurde 1802 Lehrer am Gymnasium in Jenkau, 1803 in Elbing, wo er eine Töchterschule gründete, 1810 Regierungs- u. Schulrath in Marienwerder, 1814 in Arensberg u. Koblenz, verließ den Staatsdienst u. ging um 1820 nach Elbing zurück, wurde 1824 Professor der Philosophie in Königsberg, bereiste 1825–27 Deutschland, Frankreich, die Schweiz u. Italien im philologischen Interesse, wurde 1830 Professor in Berl in u. st. 18. Octbr. 1841 daselbst. Er war auch 1813 Mitglied des sogenannten Centralcomité u. verfaßte u. and. den Aufruf an die Mecklenburger zu den Waffen. Er schr.: Die für die Einführung eines erziehenden Unterrichts nothwendige Umwandlung der Schule, 2. Aufl. Lpz. 1818; Die althochdeutschen Präpositionen, Königsb. 1824; Althochdeutscher Sprachschatz, Berl. 1834–44, 6 Bde., vollendet von Maßmann, welcher auch als siebenten Band einen alphabetischen Index dazu fügte, ebd. 1846; gab heraus: Diutiska, Denkmäler deutscher Sprache u. Literatur aus alten Handschriften, Stuttg. 1826–30, 3 Bde.; Otfrieds Krist, Königsb 1831; Notkers hochdeutsche Übersetzungen der Aristotelischen Abhandlungen Και ηγορίαί u. Ηερὶ ἑρμηνείας, Berl 1837; des Boethius Consolatio philosoph., Berl. 1837; u. Marcianus Capella, ebd.; Deutsche Interlinearversion der Psalmen, Quedlinb. 1839.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.