- Guiscard [1]
Guiscard (spr. Giskahr), Robert, geb. um 1015, Sohn Tancreds von Hauteville aus zweiter Ehe; er ging mit seinen älteren Brüdern Wilhelm, Dagobert u. Humphrey nach Italien u. wurde nach dem Tode Wilhelms u. Humphrey's 1059 Graf von Apulien, während sein jüngster Bruder Roger Graf von Sicilien wurde. G. eroberte zu Apulien noch Calabrien u. entriß den Sarazenen alle von denselben besetzten Städte in Unteritalien. Als er auch gegen Benevent zog, that ihn Gregor VII. in den Bann; der Papst, in der Hoffnung, daß ihm G. gegen den Kaiser Heinrich IV. Hülfe leisten würde, sprach ihn 1080 vom Banne los; aber G. ging über das Meer, um Dyrrhachium zu belagern, u. erst 1083 kehrte er nach Italien zurück, worauf er 1084 den Papst von dem kaiserlichen Heere in Rom befreite u. denselben mit nach Salerno nahm. Als er hierauf nach Constantinopel ziehen wollte, st. er 17. Juli 1085 auf Cephalonia; s.u. Apulien. G. war auch ein Förderer der Wissenschaften u. wird als Gründer der Schule in Salerno genannt.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.