Knesebeck [2]

Knesebeck [2]

Knesebeck, 1) Karl Friedrich, Freiherr von dem K., geb. 5. Mai 1768 in Carwe bei Neu-Ruppin, trat 1782 in preußische Dienste, machte die Feldzüge 1792–94 mit, zum Theil im Generalstab des Herzogs von Braunschweig, wurde 1799 Hauptmann, 1802 Major, ging 1805 in einer diplomatisch-militärischen Sendung nach Kassel, war 1806 Adjutant des Generals Rüchel, bewahrte den König bei Auerstädt vor Gefangenschaft, wurde 1807 Oberstlieutenant, nahm aber nach dem Frieden von Tilsit seinen Abschied u. lebte auf seinem Gute Carwe: an dem Kriege Österreichs gegen Frankreich 1809 nahm er nur im österreichischen Hauptquartier Theil, wurde 1811 als Generaladjutant des Königs mit einer Mission an den Kaiser Alexander betraut u. bewog diesen nicht allein zu dem Versprechen, keinen Frieden mit Frankreich zu schließen, sondern gab auch die Grundzüge zur Art u. Weise der Kriegführung an, so daß ihm vorzüglich der Ruhm gebührt, zur Vernichtung der großen französischen Armee in Rußland beigetragen zu haben. Im Kriege 1813 wurde er Generallieutenant u. erster Generaladjutant des Königs. Als am zweiten Schlachttage bei Bautzen der Sieg immer zweifelhafter wurde, wußte K. noch rechtzeitig die beiden[601] Monarchen von der Nothwendigkeit, die Schlacht abzubrechen, zu überzeugen. Während des hierauf folgenden Waffenstillstandes wurde K. nach Wien gesendet u. setzte auf den Conferenzen der beiden Monarchen mit dem Kronprinzen von Schweden in Trachenberg, trotz des Prinzen Widerspruch, doch seinen Operationsplan durch. Ebenso ausgezeichnete Dienste leistete K. in den Feldzügen 1814 u. 1815, wozu er den Operationsplan entworfen hatte; 1825 wurde er General u. 1831 zum Befehlshaber des Beobachtungscorps in Posen ernannt u. 1847 ihm die Würde eines Generalfeldmarschalls verliehen. Er st. am 12. Januar 1848. 2) August Friedrich Wilhelm von dem K., geb. 18. Juni 1775, trat 1790 als Fähnrich in das Regiment Garde du Corps, nach den Ereignissen von 1803 als Rittmeister in das erste schwere Dragonerregiment der Deutschen Legion, blieb während des Spanischen Krieges in England u. Irland in Garnison, nahm 1809 seinen Abschied u. kehrte nach Hannover zurück. 1813 trat er als Major in das Bremen-Verdensche Husarenregiment, war eine Zeitlang Adjutant Walmödens, wurde 1814 als Oberstlieutenant Commandeur des Landwehrbataillons Celle, bald darauf Commandant von Bremen, ging 1815 mit seinem Bataillon nach Belgien u. kehrte nach dem Frieden nach Celle zurück, wo er bis 1820 garnisonirte. 1840 wurde er Generalmajor u. st. am 10. Dec. 1842.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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