Körnerküste

Körnerküste

Körnerküste (auch Pfeffer-od. Malaguettaküste genannt, nach den hier häufig vorkommenden Paradieskörnern, welche die Portugiesen Malaguettapfeffer nannten), der südwestliche Theil von Oberguinea (Afrika), vom Vorgebirge Mesurado bis zum Cap Palmas. Die ganze Küstenstrecke hat keinen Hafen, nur in der Nähe des Cap Palmas einen guten Ankerplatz, u. ist durchweg flach u. einförmig, nur im südlichsten Theile steigt das Land sogleich vom Meere aus terrassenförmig hoch auf; in dem Lande schließt sich an die Küstenzone ein dichtbewaldetes, von Elephanten u. Raubthieren bevölkertes Bergland an, dann weiter ostwärts das Plateau der Condru u. Sahpo, nördlich im äußersten Osten eine hohe Gebirgsmasse, nach Angabe der Eingeborenen mit ewigem Schnee bedeckt, welche muthmaßlich mit dem Kong in Verbindung steht. An der Küste münden viele Flüsse, darunter der St. John, der Junkfluß u. der Groß-Sestrosfluß. Der Boden der Küstenzonist meist fruchtbar u. bringt außer den Paradies körnern. Reis u. Palmöl in Menge hervor, ernähr: auch zahlreiche Heerden. Die Einwohner sind Neger, in der Küstenzone zum Stamme der Ashanti's gehörig, unter verschiedenen Namen, wie: Dey, Bassa, Mena u.a.; zu einem größeren Staate ist die Bevölkerung nie vereint gewesen, ihre Verfassung ist wenig bekannt, doch weiß man, daß sit bei den Mena republikanisch ist. Der Handel hat seit der Gründung Monrovia's, der Hauptstad von Liberia, sehr an Ausdehnung gewonnen u. steigt immer mehr, namentlich werden Wachs, Häute, Farbeholzer, Reis, Gold u. Schildkrötenschalen ausgeführt. Wichtig geworden ist erst die K. seit 1820, seitdem nordamerikanische Missionsgesellschaften Niederlassungen befreiter amerikanischer Negersklaven daselbst anlegten, aus denen 1847 die Republiken Liberia u. Maryland-in-Liberia entstanden, denen sich nun mehre der benachbarten Volksstämme angeschlossen haben. Außer diesen republikanischen Staaten sind noch die Negerstaaten Sanguin, ehemals eins der mächtigsten Reiche Guinea's, u. Kru, wenn auch meist nur als dem Namen nach, bekannt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Körnerküste — (Pfefferküste), Teil der Küste von Oberguinea, entlang der Republik Liberia (s. d.) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Körnerküste — Körnerküste, s.v.w. Pfefferküste …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Malaghettaküste — Malaghettaküste, so v.w. Körnerküste …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Malaquetta — Malaquetta, so v.w. Körnerküste. Daher Maquettapfeffer, so v.w. Paradieskörner …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Maryland [2] — Maryland, Negerrepublik auf der Körnerküste Guinea s (Westafrika), erstreckt sich 30 Meilen von Liberia od. dem dortigen Grenzflusse Groß Sestros ostwärts bis zum St. Andreasfluß. 1833 von Nordamerikanern gegründet, 1847 als selbständiger Staat… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Pfefferküste — Pfefferküste, so v.w. Körnerküste …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fischleute — (Fishmen), Stamm des Ashantivolkes in Guinea (Afrika), auf der Körnerküste bei King Williams Town, Setta Kru u. Nanna Kru wohnend …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Great Sisters River — (spr. Greht Sisters Riwwr), Fluß an der Körnerküste in Oberguinea …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Liberĭa — Liberĭa, Negerrepublik auf der Körnerküste Guinea s (Westafrika), ein 75 Meilen langer u. etwa 9–10 Meilen breiter Küstenstrich zwischen dem Cap Mount u. dem Groß Sestros (7°–41/2° nördl. Br.) mit einem Areal von etwa 700 QM., welches jedoch mit… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Pfefferküste — (Körnerküste), s. Guinea. S. 509 …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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