Lauriston

Lauriston (spr. Lohristong), Jacques Alexandre Bernard Law, Marquis von L., geb. den 1. Febr. 1768 in Pondichery; trat 1784 in die französische Artillerie, wurde 1795 Obrist, 1800 Adjutant des Ersten Consuls, zeichnete sich in Kopenhagen gegen die Engländer aus, brachte 1801 die Ratification des Friedens von Amiens nach England, wurde Brigade-, nach der Schlacht bei Austerlitz Divisionsgeneral u. mit der Besitznahme von Venedig beauftragt; er vertheidigte Ragusa gegen die Russen, nahm nach dem Frieden von Tilsit Besitz von der Boccha di Cattaro, wurde Generalgouverneur von Venedig, begleitete 1808 Napoleon als Flügeladjutant nach Erfurt, ging dann nach Spanien, zeichnete sich 1809 bei Landshut u. Raab aus, belagerte u. nahm diese Festung u. führte die Garde Artillerie bei Wagram. Von Napoleon an den Kaiser von Österreich gesandt, vermittelte er dessen Verlobung mit der Erzherzogin Marie Luise u. geleitete dann dieselbe nach Frankreich. Darauf zum Grafen ernannt, ging er als Gesandter nach Rußland, wo er bis zur Kriegserklärung blieb u. hierauf Napoleon nach Moskau folgte. 1813 befehligte L. das 5. Armeecorps, besetzte mit ihm während der Schlacht von Lützen Leipzig, überflügelte bei Bautzen die Stellung der Alliirten, rückte zuerst in Breslau ein, focht nach dem Waffenstillstand in Schlesien gegen Blücher, nahm Theil an der Schlacht von Leipzig u. wurde am 19. Oct. gefangen, blieb bis zu Ende des Krieges in Berlin u. wurde erst nach dem Frieden von Paris ausgeliefert, unter Ludwig XVIII. Capitänlieutenant der Mousquétaires gris u. zog sich während der Hundert Tage auf seine Güter zurück. Nach der zweiten Restauration wurde er Pair von Frankreich, Chef der ersten Infanteriedivision der königlichen Garde, 1817 Marquis, 1820 Minister des königlichen Hauses u. 1821 Marschall; führte 1823 das. zweite Reservecorps der Armee in Spanien, wurde nach seiner Rückkehr 1824 Großjägermeister, zog sich dann gänzlich zurück u. st. 10. Juni 1828.