Marbach [2]

Marbach [2]

Marbach, 1) Johann, geb. 1521 in Lindau, studirte seit 1539 Theologie in Wittenberg, wurde 1540 Diakon in Jena, 1544 Prediger in Isny, 1545 Diakon u. dann Prediger in Strasburg, welche Stadt ihn mit Sleidan zum Concil in Trident schickte; er wurde 1552 erster Prediger u. Professor der Theologie u. war bemüht, den Lutherischen Lehrbegriff statt des Reformirten zum Siege zu bringen, weswegen er vielfache Streitigkeiten hatte, richtete unter Kurfürst Otto Heinrich 1556 die Reformation in der Pfalz ein, war 1557 beim Convent in Worms, gab 1558 sein Predigtamt auf N. st. 17. März 1581 als Decan am Thomascollegium u. Ephorus der Universität. Er verfaßte auch mehre Schriften; vgl. Trenß, Situationen intérieure de l'eglise luthériènne de Strasbourg sous la direction de M. Strasb. 1857. 2) Gotthard Oswald, geb. 1810 zu Jauer in Schlesien; war erst Lehrer der Mathematik am Gymnasium zu Liegnitz, wurde 1833 Privatdocent zu Leipzig, dann Professor der Philosophie an der Universität daselbst; er schr.: Gnomen, Liegn. 1832; Populär Physikalisches Lexikon, Lpz. 1833–37, 5 Bde.; Griechisches Wörterbuch zu Xenophons Anabasis, Lpz. 1834; Universitäten u. Hochschulen, ebd. 1834; Schilling, Hegel, Cousin u. Krug, ebd. 1835; Über moderne Literatur, ebd. 1836–38, 3 Thle.; Lehrbuch der Geschichte der Philosophie, ebd. 1838 u. 41,2 Thle.; Gedichte (unter dem Namen Silesius Minor), ebd. 1836, 2. Aufl. 1838; Aufruf an das protestantische Deutschland wider unprotestantische Umtriebe ebd. 1838 u. 1839, 2 Hefte; Antigone (Trauerspiel ebd. 1839); Buch der Liebe (Gedichte), ebd. 1839; Die Dioskuren (Novelle), ebd. 1840, 2 Thle.; Unsterblichkeit (Sonettenkranz), ebd. 1843; Papst u. König (Trauerspiel), ebd. 1843; Meisterwerk dramatischer Poesie, ebd. 1843, 2 Bde. etc.; Übersetzung des Nibelungenliedes, ebd. 1840 u. 41; redigirte auch die Vierteljahrschrift: Jahreszeiten, Lpz. 1839[853] u. 1840, 5 Bde., 1848 bis Oct. 1851 die Leipziger Zeitung, u. gab die altdeutschen Volksbücher, ebd. 1858–42,34 Bdchn., u. das physikalische Lexikon, Lief. 1–15, ebd. 1849–52 (fortgesetzt von Cornelius) heraus. 3) Johanna Rosalie, geb. Wagner, geb. in Leipzig 1805, betrat 1818 die Bühne, war 1820 in Dresden engagirt, ging 1823 mit ihrem Bruder, welcher Sänger war; nach Hamburg, 1826 nach Prag, 1828 wieder nach Hamburg u. kehrte 1829 nach Leipzig zurück; 1836 verließ sie die Bühne, heirathete den Vorigen u. st. 1837. Sie war bes. im Lustspiel ausgezeichnet.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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