Preis

Preis

Preis, 1) der Werth, welchen ein Ding im Handel u. Wandel hat, bes. nach Geld bestimmt. Dieser P. ist abhängig von dem Nutzen, welchen ein Ding gewährt, od. auch von der Seltenheit desselben, od. von dem Umstande, daß Waaren aus entfernten Gegenden bezogen werden müssen. Man unterscheidet den natürlichen P. einer Sache, welcher aus den Kosten ihrer Erzeugung entsteht, wobei Boden, Capital u. Arbeitslohn in Anschlag kommt, u. den Marktpreis, um welchen eine Sache wirklich verkauft wird. Für die Preiserhöhung verkäuflicher Gegenstände gibt es verschiedene Gründe, so die vorhandene Münze u. der innere Werth derselben, die Mühe u. Kosten, welche ihr Herbeischaffen verursacht, die augenblickliche Nachfrage nach solchen Dingen u. der wahre Werth des cursirenden Geldes. Will ein Staat seinen Unterthanen Bedürfnisse aller Art möglichst wohlfeil verschaffen, so wird weniger ein Fixiren der Preise, als Erleichterung der Herbeischaffung der Waaren (also Vermeidung der Zölle, Aufhebung der Stapelrechie, Erbauung von Chausseen u. Kanälen u. dgl.), Gewerbfreiheit u. innere Güte des Geldes zum Ziele führen. Nicht immer ist indessen Aufschlagen der Waaren ein böses Zeichen; sehr oft entsteht es durch innern Reichthum der Nation, indem, wenn der Einzelne mehr Geld ausgeben kann, dies die Nachfrage nach vielen Artikeln vermehrt u. folglich auch die Preise erhöht; 2) der Vorzug, der Schmuck einer Sache; 3) das Urtheil über die Vorzüge eines Gegenstandes, wo P. mehr als Lob u. Ruhm ist; 4) eine zum Wetteifer ausgestellte Sache od. Belohnung. So wurden sonst bei den Turnieren u. Singfesten Preise an die Sieger vertheilt (s. Turnier, Meistersänger, Jeux floraux), u. werden von den Regierungen Preise für neue Erfindungen, die Lieferung der besten od. meisten Erzeugnisse ausgesetzt, wodurch zuerst vorzüglich England den Kunstfleiß zu heben suchte. Ebenso werden von gelehrten Gesellschaften, Akademien, Universitäten, Legataren od. auch Privatpersonen Preise für die besten Schriften über einen Gegenstand (Preisfrage od. Preisaufgabe) ausgesetzt; alle Schriften derer, welche sich um den P. bewerben (Preisbewerber), eigentlich aber nur die mit dem Preise gekrönten, heißen Preisschriften. Ob eine Schrift od. ein Kunstwerk den[475] gemachten Anforderungen entspreche u. die Aufgabe gelöst habe, bestimmen bes. dazu ernannte Personen (Preisrichter) Auf Universitäten sind die Mitglieder der bezüglichen Facultäten die jedesmaligen Preisrichter, in andern Fällen werden sie eigens dazu ernannt. Die Preise bestehen in Geldsummen od. in Preismünzen, von dem Preisinstitut eigens geprägte große, gehaltreiche, meist goldene Münzen. Auch werden in ökonomischen Versammlungen, Volksfesten etc. Preise ausgesetzt, z.B. für Pferde bei Wettrennen, für gutgezüchtete Thiere bei Thierausstellungen, für Ackergeräthe, Probepflüge etc.; vgl. Prämie; 5) so v.w. Saum, Riemen; daher Preisschuhe, welche mit Riemen zugebunden werden.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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Synonyme:

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  • Preis — may refer to any of the following:* Alexander Preis, Russian playboy * Alfred Preis (1911 mdash;1993), Austrian architect * Ellen Preis (Ellen Müller Preis) (1912 mdash;2007), Austrian foil fencer * Mary Louise Preis (born 1941), U.S.… …   Wikipedia

  • Preis — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Gewinn • Auszeichnung • Kosten • Gebühr Bsp.: • Was kosten diese Äpfel? • …   Deutsch Wörterbuch

  • Preis — Preis: Das seit dem Ende des 12. Jh.s bezeugte Wort (mhd. prīs »Ruhm, Herrlichkeit; Lob, Anerkennung, Belohnung, Kampfpreis; Wert«), das seit dem 16. Jh. – wohl unter niederl. Einfluss – auch im Sinne von »Geldwert, Kaufwert« verwendet wird, ist… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Preis — der; es, e (Geldbetrag; Belohnung; gehoben für Lob); um jeden, keinen Preis; Preis freibleibend (Kaufmannssprache) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Preis — (lat. pretium) ist allgemein der Gegenwert, der für Erlangung eines Gutes gegeben werden muß; im Tauschverkehr insbes. die Menge von Gütern und Leistungen, die als Gegengabe gegen andre dienen. Beim Naturaltausch ist jede der ausgetauschten Waren …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Preis — (lat. pretĭum), im volkswirtschaftlichen Sinne der Inbegriff der Güter (Waren, Dienstleitungen, in der Regel Geldwert), die der Inhaber der Sache für dieselbe erlangen kann; im engern Sinne s.v.w. der Markt P., der sich bei häufig vorkommenden… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Preis — Preis, pretium, lat., das Tauschmittel, das den Werth einer Sache darstellt, wobei das Geld als Grundbestimmung gilt; man unterscheidet den Erwerbs , Kosten P., welcher aus den Kosten der Hervorbringung entsteht, und den Verkaufs P., welcher… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Preis — 1. ↑Prämie, ↑Prix, ↑Trophäe, 2. 1Taxe …   Das große Fremdwörterbuch

  • Preis — Sm std. (13. Jh.) Entlehnung. In allen Bedeutungen entlehnt aus frz. prix, das auf l. pretium n. Kaufpreis zurückgeht. Zuerst mittelhochdeutsch als Wert , dann auch Lob als Terminus des höfischen Lebens; dann im 15. Jh. nach dem Vorbild des… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Preis — Gewinn; Treffer; Siegespreis; Glückslos; Gebühr; Taxe; Abgabe; Kosten; Wert * * * Preis [prai̮s], der; es, e: 1. Betrag in Geld, den man beim Kauf einer Ware zu zahlen hat …   Universal-Lexikon

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