- Pribislav
Pribislav, 1) P. I., Fürst der Wagrier u. Polaben, regierte seit 1131, unterlag Heinrich dem Löwen u. wurde von demselben 1162 seines Landes beraubt, s. Mecklenburg (Gesch.) S. 48. 2) P. II., Neffe des Vor., Sohn des Obotritenkönigs Niklot, erhielt als Fürst der Wenden u. Herr zu Mecklenburg 1164 einen Theil der väterlichen Lande wieder, nahm das Christenthum an u. st. 30. Decbr. 1178 in Folge einer Wunde, welche er im Turnier zu Lüneburg erhalten hatte; seine Leiche wurde 1219 in der Kirche zu Dobberan beigesetzt. 3) P. (III.) I., einer der Söhne Borewins II., erhielt in der Ländertheilung 1229 Parchim, kam 1238 nach erlangter Volljährigkeit in dessen Besitz u. wurde der Stifter der Linie Richenberg-Parchim; er mußte aber, in Streit mit dem Bischof Rudolf von Schwerin gerathen, 1256 sein Land verlassen u. wendete sich nach Pommern, wo er die Herrschaft Wollin erhielt u. nach 1270 starb. 4) P. (IV.) II., Sohn des Vorigen, folgte seinem Vater in Wollin u. st. vor 1289. 5) P., Bruder des Vorigen, heirathete eine Tochter des Fürsten Mestwin II von Hinterpommern, erhielt dort Belgard, Leba u. Daber, verlor aber seine landesherrlichen Rechte 1295 nach dem Tode seines Schwiegervaters an die Herzöge von Vorpommern u. st. 1315; mit ihm starb die Linie von Parchim aus.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.