- Providence [2]
Providence (spr. Providens), 1) Grafschaft im Staate Rhode Island (Nordamerika); 18 QM.; im Osten vom Blackstone River, im Süden vom Pawtuxet River begrenzt, welcher hier als Providence River in die Narragansetbai fällt; Boden fruchtbar u. trefflich angebaut; Producte: Mais, Kartoffeln; Industrie in Wolle, Baumwolle, Eisen, Holz, Silber, Papier etc., Wagen- u. Maschinenbauerei, chemische Fabriken etc.; die Providence-Worcester Eisenbahn durchschneidet die Grafschast: 1850: 87,526 Ew.; 2) Hauptstadt u. Einfuhrhafen derselben, abwechselnd mit Newport die Hauptstadt des Staates Rhode Island, am nordwestlichen Arme der Narragansetbai des Atlantischen Oceans (zu beiden Seiten desselben liegend, durch zwei Brücken verbunden), an der Ausmündung des Blackstonekanals, an der Providence-Worcester Bahn u. an der Boston-Stonington Bahn; Brown University (baptistisch, 1764 in Warren gegründet, 1770 nach P. verlegt, mit Bibliothek, chemischem Laboratorium u. reichen Sammlungen), Athenäum (mit Bibliothek), zahlreiche andere Unterrichts- u. wissenschaftliche Anstalten, Alumnium der Quäker (worin die jährlichen Versammlungen dieser Secte in ganz Neu England stattfinden), 36 Kirchen (darunter 6 Kirchen für Farbige), Staatsgefängniß, zahlreiche Wohlthätigkeitsanstalten, Theater; Handel u. Schifffahrt, 26 Banken; Industrie in Wolle, Baumwolle, Eisen u. Holz etc., Wagen- u. Maschinenbau; der Hafen ist sicher u. tief genug für Schiffe von 900 Tonnen; regelmäßige Dampfschiffverbindung mit Newport u. New York. P. wurde 1635 von Roger Williams angelegt, 1649 als Town incorporirt u. hat sich namentlich in letzter Zeit zu großer Blüthe entfaltet; 1850: 41,512 Ew., 1860: 50,669 Ew.; 3) Hauptort des Kirchspiels Carroll im Staate Louisiana; 4) Insel, nordöstlich von Madagascar unter 9°14' südlicher Breite gelegen u. zur Gruppe der Amiranten gehörig, wird bes. als Aufenthaltsort für Aussätzige benutzt u. hat Fisch- u. Schildkrötenfang.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.