Maura, Sta.

Maura, Sta.

Sta. Maura, 1) (sonst Leukadia, jetzt auch Lefkhada genannt), die nördlichste Insel der mittlern Gruppe der Ionischen Inseln, einst eine Halbinsel u. ein Theil der Westküste Akarnaniens, wurde erst später mittelst Durchstechung der Landenge, welche sie mit dem Festlande verband, zu einer Insel, 8 QM., bergig u. hügelig (höchste Spitze: Elias, 3000 Fuß), nordöstlich eben, südliches Vorgebirge (Ducato [sonst Leukate], mit Überresten eines Apollotempels u. mit der Zinne, von welcher im Alterthum Verbrecher ins Meer gestürzt wurden); keinen Fluß, nur einige Quellen, angenehmes Klima, öfters von Erdbeben heimgesucht, leidet durch schädliche Dünste, die vom Festland herüberkommen, hat viel Seesalz. Die 20,000 Einwohner sind meist Griechen, haben einen Bischof, treiben mit den Landesproducten (Salz, Öl, Wein etc.) nicht unbeträchtlichen Handel. M. sendet Deputirte (1 zum Senat, 6 zur Gesetzgebenden Versammlung) nach Corfu, hat eine eigne Localregierung, nämlich einen Municipalrath, dessen Mitglieder durch das Volkgewählt werden u. an dessen Spitze ein ionischer Beamter (Eparch, Resident) im Namen des Staats die Executivgewalt ausübt. Sta. M. wurde 1684 von dem venetianischen Dogen Morosini erobert u. blieb bei Venedig im Frieden von Karlowitz. Hauptstadt an der Nordküste der Insel ist Amaxichi (Amakuki).[21] Neben Sta. M. liegen die Inseln: Sessola, Meganisi (Olivenbau, Fischerei), Kalamo, Kastus; 2) Festung auf der Insel, nördlich von der Stadt auf einer Landzunge, mit Gräben u. Thürmen, u. durch seine Lage zwischen Lagunen fest, da sich ihr nur flache Fahrzeuge nähern können; steht mit der Hauptstadt durch eine Wasserleitung in Verbindung, welche jedoch durch ein Erdbeben zerstört wurde u. gegenwärtig als eine Art Brücke zwischen der Stadt u. Festung benutzt wird; hat einige Kasernen, Privathäuser u. Magazine.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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