- Schefer
Schefer, Leopold, geb. 30. Juni 1784 in Muskau in der Niederlausitz, studirte für sich Mathematik, Philosophie u. griechische u. orientalische Dichter, wurde Generalbevollmächtigter des Fürsten Pückler in Muskau u. machte hierauf eine Reise nach England, Wien, wo er Medicin u. Musik studirte, dann nach Italien, Sicilien, Griechenland, Constantinopel u. der asiatischen Küste. 1820 kehrte er nach Muskau zurück, war dort als Componist u. Schriftsteller thätig u. st. 13. Februar 1862. Er schr. Gedichte mit Compositionen, 2 Sammlungen Berl. 1811–13 (welche der Graf Pückler herausgab u. lange für deren Verfasser galt); Novellen (Die Osternacht, Die Deportirten, Palmerio, Der Zwerg), Lpz. 1825–29, 5 Bde.; Kleine lyrische Werke, Frankf. a. M. 1828; Neue Novellen, Lpz. 1831–35, 4 Bde (worin Violante Beccaria); Lavabecher, Stuttg. 1833, 2 Bde.; Die Gräfin Ulfeld, Berl. 1834, 2 Bde.; Laienbrevier, ebd. 1834 f., 12. A. Lpz. 1859; Gedichte, Berl. 1846, 3. A. 1847; Kleine Romane, Bunzlau 1836–39, 6 Bde.; Viel Sinne, viel Köpfe, Stuttg. 1840; Graf Promnitz, Kottb. 1842; Vigilien (Gedichte etc.), Gub. 1843.; Der Weltpriester, Lpz. 1846; Hausreden, Dessau 1854, 2. A. Lpz. 1860; Hafis in Hellas, Hamb. 1853; Koran der Liebe, ebd. 1855; Die Sibylle von Mantua, ebd. 1853; Der Hirtenknabe, Lpz. 1856; Homers Apotheose, Lahr 1858, 2 Bde.; die Trauerspiele Muhammeo II., Euphrosine u. Madonna Laura; Ausgewählte Werke, Berl. 1856 f., 12 Bde. S. componirte auch die Oper Sakontala u. viele Quartette.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.