Schön [2]

Schön [2]

Schön, 1) Martin, eigentlich Schongauer, wurde aber wegen seiner Kunst Hübsch Martin (Le beau Martin, Buon-Martino) od. M. Schön genannt, geb. 1445 in Kolmar; Maler u. Kupferstecher aus der Oberdeutschen Schule; st. 1488, u. Aud. 1499 in Kolmar. Hier befinden sich seine besten Werke: Die Mutter Gottes im Rosenhag etc. 2) Heinrich Theodor von S., geb. 20. Jan. 1773 auf seinem väterlichen Gute Löbegallen in Lithauen; studirte seit 1789 in Königsberg Jurisprudenz u. besuchte dann England, um sich über die dortigen politischen u. nationalökonomischen Zustände zu unterrichten; trat 1792 in preußische Staatsdienste, wurde Domänenrath in Bialystock u. dann Geheimer Finanzrath für das oft- u. westpreußische Departement; als der König 1806 Berlin verließ u. nach Königsberg ging, wurde S. zum Geheimen Staatsrath ernannt u. war in seiner nächsten Umgebung; er wurde 1807 Mitglied der Immediatcommission u. 1809 Etatsrath u. Regierungspräsident in Gumbinnen. Während dieser Periode, u. namentlich 1812, trat er mit Stein in vertrauten politischen Briefwechsel u. wurde auch Mitglied des Tugendbundes. Nachdem 1813 die Preußen Sachsen besetzt hatten, wurde er Gouverneur in Dresden. Nach Gumbinnen zurückberufen, übernahm er seine frühere Stellung als Regierungspräsident wieder u. wurde 1816 Oberpräsident von Westpreußen in Danzig u. 1823 Oberpräsident der beiden Provinzen Ost- u. Westpreußen. Nach dem Regierungsantritt des Königs Friedrich Wilhelm IV. (1849) erhielt er unter Beibehaltung seines Amtes als Oberpräsident den Titel u. Rang eines Staatsministers mit Sitz u. Stimme im Cabinet; am 3. Juni 1842 wurde er zum Burggrafen von Marienburg ernannt u. verließ 15. Juni den Staatsdienst: Nachdem er 1848 kurze Zeit in der preußischen Nationalversammlung einen ostpreußischen Wahlkreis vertreten hatte, zog er sich gänzlich vom öffentlichen Leben auf sein Gut Arnau am Pregel bei Königsberg zurück u.st. daselbst den 23. Juli 1856. S. ist der Verfasser des Politischen Testaments, welches Stein bei seinem Austritt aus dem preußischen Staatsdienst hinterließ, u. soll auch Verfasser der Schrift sein: Woher? Wohin? 3) Johann, geb. 1771 in Neustadt an der Saale; Professor der Mathematik zu Würzburg, wo er 1839 starb; schr.: Physiologiae empir. compendium, Würzburg 1806, 2 Ausg. 1808; Lehrbuch der ebenen u. sphärischen Trigonometrie, Bamb. 1805; Die Zifferrechnung, ebd. 1805; Die Buchstabenrechnung, ebd. 1805; Lehrbuch der niedern Geometrie, Nürnb. 1808; Grundriß der theoretischen Astronomie, ebd. 1811; Kurzer Unterricht in der Rechenkunst, Geometrie, praktischen Mechanik, Statik u. bürgerlichen Baukunst, Würzb. 1813; Die Witterungskunde, ebd. 1818; Die Grundsätze der Finanzen, Bresl. 1832, u.a.m.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schon — Schön …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • (schon) ab — (schon) ab …   Deutsch Wörterbuch

  • Schon — Schon, eine Partikel, welche in einer gedoppelten Gestalt üblich ist. I. Als ein Umstandswort, und zwar im ersten und nächsten Verstande, als ein Umstandswort der Zeit, denjenigen Umstand der Zeit zu bezeichnen, da eine Sache geschehen ist, oder… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schön — Schön, er, ste, adj. et adv. 1. * Im eigentlichsten Verstande, glänzend, hell, und in weiterer Bedeutung rein, sauber. Diese Bedeutung ist zwar gegenwärtig im Hochdeutschen veraltet, allein, es sind doch noch Spuren genug vorhanden, daß sie… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schön — ist der Name folgender Orte: Schön (Gemeinde Blindenmarkt), eine Rotte in Blindenmarkt in Niederösterreich Schön (Gemeinde Schwarzenbach), eine Rotte in Schwarzenbach in Niederösterreich Schön (Gemeinde Micheldorf), eine Rotte in Oberösterreich… …   Deutsch Wikipedia

  • schon — 1. Ist das Essen schon fertig? 2. Mirko ist erst fünf. Aber er kann schon lesen. 3. Karl ist schon über 60. Aber er ist noch sehr fit. 4. Mach schon, ich kann nicht länger warten. 5. Keine Sorge. Es wird schon klappen. 6. Kommst du mit spazieren? …   Deutsch-Test für Zuwanderer

  • schön — • schön I. Kleinschreibung: – die schöne Literatur; die schönen Künste; das schöne (weibliche) Geschlecht – eine schöne Bescherung (umgangssprachlich ironisch) – gib die schöne (Kindersprache für rechte) Hand! – am schönsten {{link}}K 74{{/link}} …   Die deutsche Rechtschreibung

  • schon — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • bereits Bsp.: • Sind sie schon hier? • Ist er schon gekommen? • Wir haben schon überall gesucht. • Ich habe meine Hausaufgaben schon gemacht. • …   Deutsch Wörterbuch

  • schön — 1. Ich finde eure Wohnung sehr schön. 2. Es ist schön heute. 3. Wir wünschen Ihnen einen schönen Aufenthalt in Kiel. 4. Schöne Grüße von Herrn Meier. 5. Möchten Sie noch eine Tasse Kaffee? – Nein, danke schön. 6. Schön, dass du kommst. 7. Ich… …   Deutsch-Test für Zuwanderer

  • Schon — ist der Familienname folgender Personen: Hermann Schon (* 1928), deutscher Politiker (SPD), Mitglied des Landtages des Saarlandes Jenny Schon (* 1942), deutsche Schriftstellerin Neal Schon (* 1954), US amerikanischer Gitarrist Peter M. Schon… …   Deutsch Wikipedia

  • schön — Adj std. (8. Jh.), mhd. schœn(e), ahd. scōni, as. skōni Stammwort. Aus g. * skauni Adj. schön, anmutig , auch in gt. skauns, ae. scīne, afr. skēne. Verbaladjektiv zu schauen, also eigentlich ansehnlich . Abstraktum: Schönheit; Verben: schönen,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”