Merian

Merian

Merian, 1) Math., geb. 1593 in Basel; erlernte 1609 in Zürich die Kunst mit Scheidewasser in Kupfer zu ätzen, hielt sich lange in Paris, in den Niederlanden, in Basel, Augsburg, Stuttgart u. m. a. Orten, am meisten aber in Frankfurt a. M. auf; er st. 1650 in Schwalbach u. wurde in Frankfurt begraben. Unter mehren Werken, welche er eigen unternahm, um sie mit seinen Kupferabbildungen zu schmücken, ist die Suite von Topographien mehrer Länder, welche er in Verbindung mit M. Zeiler, Frankf. a. M. 1640, Fol., herausgab, die auch nach seinem Tode noch fortgingen u. bis 1688 auf 30 Bde. anwuchsen, wozu 1726 ein Hauptregister erschien, das bekannteste. Außerdem: Icones biblicae (lat. u. deutsch), Straub. 1625–27,[149] 4 Thle., Quersol.; Historiae sacrae (lat., deutsch u. holländ.), Amst. o. I., 3 Thle., Fol.; Todtentanz, Frankf. a. M. 1621, auch 1649 u. 1696, franz. u. deutsch, Basel 1744 u.ö. Auch hat er zum Theatrum europaeum u. zu mehren großen geschichtlichen Werken die Abbildungen geliefert. 2) Math., Sohn des Vorigen, geb. 1621 in Basel; Portraitmaler, malte auch geschichtliche Gegenstände, Altargemälde etc. u. st. 1687 in Frankfurt. 3) Kaspar, Bruder des Vorigen, geb. 1627; Kupferstecher, setzte das buchhändlerische Geschäft seines Vaters fort u. machte sich bes. durch die zu den späteren Bänden der von jenem unternommenen Topographien gelieferten Kupfer verdient. 4) Maria Sibylla, Tochter von M. 1), geb. 1647 in Frankfurt a. M.; Malerin, trefflich in ihren Abbildungen von naturhistorischen Gegenständen. 1665 mit dem Architekturmaler Joh. Andr. Graff verheirathet, trennte sie sich nach 20 Jahren von ihm, ging nach Surinam, um dort Insecten u. Pflanzen zu malen, kehrte 1701 zurück u. st. 1717; sie gab heraus: Der Raupen wunderbare Verwandlung u. sonderbare Blumennahrung etc., Nürnb. 1679, 1683, 2 Thle., holländisch, Amst. 1717, u. hier mit einem 3. Theil vermehrt; sämmtlich lateinisch als: Erucarum ortus etc., Amst. 1717, 3 Thle.; die holländische Ausgabe mit Zusätzen u. Zugaben von Kupfern von I. Maret; Merians Blumenbuch, Nürnb. 1680, 3 Thle.; Metamorphosis insectorum surinamensium (lat. u. holländ.), Amst. o. I., Fol., ebd. 1705, gr. Fol., 2. Ausg. von ihrer Tochter, Doris Maria Henrice, Antw. 1719, gr. Fol.; lateinisch: De generatione insectorum surinam., ebd. 1719 u.ö., französisch 3. Auflage: Hist. gén. des insectes de Surinam et de toute l'Europe, Par. 1771, 3 Thle., gr. Fol. 5) Hans Bernhard, geb. 1723 zu Liestal im Canton Basel; Hofmeister bei dem Großpensionär Witt; ging dann nach Berlin, wo er durch seinen literarischen Kampf gegen König u. die Wolfsche Philosophie bekannt wurde. Friedrich II. schätzte M. sehr u. zog ihn oft in seine Gesellschaft. 1767 wurde er Inspector über das Französische Collegium in Berlin, 1770 Director der Klasse der Schönen Wissenschaften bei der Akademie u. st. 1807. Vgl. Eloge historique de H. B. M., Berl. 1810.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Merian — Merian, 1) Peter, Geolog, geb. 22. Dez. 1795 in Basel, gest. daselbst 8. Febr. 1883, studierte in Genf, Göttingen und Paris, war 1820–28 Professor der Physik und Chemie, seit 1835 Professor für Zoologie und Paläontologie in Basel, 1847–65… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Merĭan — Merĭan, Name einer schweizer. Künstlerfamilie. Matthäus, der Ältere, geb. 1593 in Basel, gest. 19. Juni 1650 in Schwalbach, hatte den Kupferstecher Dietrich Meyer von Zürich zum Lehrer, arbeitete sodann in Nancy, Paris, in den Niederlanden, in… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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