Tanner

Tanner, 1) Adam, geb. 1572 in Innsbruck, trat 1590 in den Jesuitenorden u. wurde Lehrer des Hebräischen in Ingolstadt; 1601 wohnte er dem Religionsgespräch in Regensburg bei, dessen Verhandlungen er 1602 in Druck gab. Nach 15jährigem Aufenthalt in Ingolstadt ging er als Kanzler der Universität nach Prag u. st. 1632 in Unken auf der Flucht nach Tyrol. Er schr.: Theologia scholastica, Ingolst. 1616 u. 1627, 4 Thle., Fol.; [234] Astrologia sacra, ebd. 1615; Disputationes theologicae in summam Thomae, ebd. 2) Thomas, geb. 1674, studirte in Oxford, bekleidete verschiedene geistliche Ämter, wurde 1732 Bischof von St. Asaph u. st. 1735 in Oxford; er schr.: Bibliotheca Britannico-Hibernica, s. de scriptoribus, qui in Anglia, Scotia et Hibernia ad saeculi XVIII. initium floruerunt, herausgeg. von Wilkens, Lond. 1748, Fol. 3) Karl Rudolf, geb. 1794 in Aarau, studirte in Heidelberg u. Göttingen die Rechte u. ließ sich als Advocat in Aarau nieder, nahm an der Verfassung- u. Regierungsveränderung 1830 regen Antheil u. war eins der Einflußreichsten Mitglieder des Verfassungsrathes; er wurde 1831 Mitglied des Großen Rathes u. des Obergerichts u. 1833 Obergerichtspräsident; auch vertrat er oft als Gesandter seinen Canton an den eidgenössischen Tagsatzungen u. im schweizerischen Nationalrathe u. st. am 8. Juli 1849. T. war Dichter, welcher sich der Schwäbischen Schule anschloß, u. schr.: Heimathliche Bilder u. Lieder, Zür. 1846. Auch redigirte er mehre Jahre den Schweizerboten.