- Ulrich [2]
Ulrich, 1) Philipp Adam, geb. 1692 zu Lauda im Würzburgischen, wurde nach der Rückkehr von einer Reise durch Frankreich, Italien u. Spanien 1717 Professor der Rechte in Würzburg u. beschäftigte sich nebenbei fleißig mit der Landökonomie u. pachtete einige große Bauernhöfe in der Umgegend. Er säete zuerst den Kleesamen in Franken aus, legte den Grund zum Seidenbau durch Anpflanzung des weißen Maulbeerbaums, führte den Kartoffelbau ein, erfand mehre Maschinen zum Pflügen, eine andere zum Dreschen u. eine zur Ersparung des Holzes sehr vortheilhafte Einrichtung der Ofen u. Feuerstätten. Er st. 1748. Sein Leben beschrieb Fr. Oberthür, Würzb. 1784. 2) I. A. H., geb. 1746 in Rudolstadt; st. 1813 als Professor der Philosophie in Jena; er gehörte zu den deutschen Eklektikern, war Gegner Kants u. neigte sich mehr zu Leibnitzens Philosophie hin; schr.: Von der Beschaffenheit u. dem Nutzen einer Encyklopädie in den Wissenschaften, Jena 1769; Erster Umriß einer Anleitung zu den philosophischen Wissenschaften, ebd. 1772–76, 2 Thle.; Initia philosophiae justi, ebd. 1781, n. A. 1789: Institutiones logicae et metaphysicae, L. ebd. 1785; Eleutheriologie, ebd. 1788; Einleitung zur Moral, ebd. 1789. 3) Johann Heinrich Friedrich, geb. 1751 in Halle, starb als reformirter Prediger in Berlin 1798; schr. u.a.: Über den Religionszustand in den preußischen Staaten, Lpz. 1778, 5 Bde.; Moral. Encyklopädie, Verl. 1779, 3 Bde.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.