- Werner [3]
Werner, Paul von W., geb. 1707 zu Raab in Ungarn; trat 1723 in österreichische Kriegsdienste, wohnte 26 Feldzügen gegen Spanien, Frankreich, die Türken u. Preußen bei, u. ob er sich gleich überall hervorthat, so wurde er doch nicht über den Rittmeister hinaus befördert. Er trat deshalb 1750 als Unterlieutenant in preußische Dienste, wurde 1751 Oberlieutenant u. kam beim Ausbruch des Siebenjährigen Krieges zu dem Schwerinschen Corps, wo er sich so hervorthat, daß ihn Friedrich II. 1758 zum Generalmajor beförderte. 1759 zeichnete sich W. in Schlesien gegen de Ville aus u. unterstützte 1760 den Prinzen Heinrich beim Einsatz von Breslau so thätig, daß ihm der König das Commando eines besonderen Corps anvertraute, mit welchem er am 18. September die Russen vor Kolberg schlug u. diese Festung entsetzte; hierauf wendete er sich nach Vorpommern, vertrieb die Schweden u. wurde 1761 Generallieutenant, stand dann beim Corps des Prinzen von Württemberg, welches zum Schutz Kolbergs aufgestellt war, u. gerieth hier rüssische Gefangenschaft. Peter III. wollte ihn zum Übertritt in russische Dienste bewegen, aber W. schlug dies aus. Nach seiner Befreiung erhielt er 1763 das Commando eines Corps, mit welchem er in Mähren eindrang u. später das Gefecht bei Reichenbach gegen Dann lieferte, in welchem dieser zum Rückzug genöthigt u. Friedrich II. in den Stand gesetzt wurde Schweidnitz zu belagern. Nach dem Frieden lebte W. auf seinem Gute in Oberschlesien, wo er 1785 st. Vgl. Th. König, Paul W., Lpz 1858.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.