Zobel von Giebelstadt

Zobel von Giebelstadt

Zobel von Giebelstadt, ein altes, aus der Burg Giebelstadt im Landgericht Ochsenfurt des baierischen Kreises Unterfranken stammendes, zu den ehemaligen reichsritterschaftlichen Cantonen in Franken gehöriges Geschlecht, welches in Franken angesessen ist u. sich dermalen in drei Linien theilt; der Senior führt das der Familie im 12. Jahrh. verliehene Erb-Unterkämmereramt des Herzogthums Franken. Im 15. Jahrh. hatte sich die Familie durch die Söhne Hans' von Z., Dietrich u. Erlebold, in zwei Linien getheilt; zu der jüngeren in der Mitte des 16. Jahrh. erloschenen zu Guttenberg gehörte: 1) Melchior Z. von Guttenberg, welcher 1544 zum Fürstbischof von Würzburg gewählt u. in den Grumbachschen Händeln 15. April 1558 ermordet wurde; s. Würzburg S. 433. Der Gründer der älteren Linie von Giebelstadt, Dietrich Z., war mit Katharine von Völcker vermählt u. setzte den Hauptstamm fort; die Söhne von Hans Z. u. Apollonia von Bibra, Heinrich u. Stephan, gründeten 1583 die noch blühenden Linien: A) Ältere Linie zu Giebelstaadt, gegründet von Heinrich, theilte sich schon durch dessen zwei Söhne, Hans Georg u. Heinrich, in die Giebelstädter u. Friesenhausener Linie, doch starb die erstere 1817 im Mannesstamme mit Ferdinand Max aus u. Giebelstadt gelangte an die Friesenhauser Linie, welche sich wieder in zwei Linien theilte: a) Linie zu Giebelstadt, jetziger Chef: 2) Freiherr Franz, Sohn des 1856 verstorbenen Freiherrn Karl, geb. 1798, Herr auf Giebelstadt; sein älterer Sohn Karl ist 1839 geboren; b) Linie zu Friesenhausen, Chef: 3) Freiherr Stephan, Sohn des 1826 verstorbenen Freiherrn Franz, geb. 1806, ist Herr auf Friesenhausen u. österreichischer Major; er ist kinderlos u. hat auch keine Brüder. B) Jüngere Linie zu Darstadt, gegründet von Stephan (st. 1597), vermählt mit Cordula Echter von Mespelbrunn; Chef: 4) Freiherr Wilhelm, Sohn des 1864 verstorbenen Freiherrn Edwin, geb. 1830, ist Herr zu Darstadt u. Messelhausen etc. u. führt die Würde als Erb-Unterkämmerer des Herzogthums Franken. 5) Freiherr Thomas, Oheim des Vorigen, geb. 17. März 1799 in Bremen, trat 1813 in die österreichische Armee ein, wurde 1814 Lieutenant u. nahm als solcher 1814 u. 1815 an dem Kriege gegen Frankreich, 1821 an dem Zuge nach Neapel Theil. 1828 rückte er zum Oberlieutenant u. 1830 zum Hauptmann auf; er befand sich 1831 bei der Expedition in die Römischen Legationen, wurde 1836 zum Major u. 1846 zum Oberstlieutenant u. Oberst bei dem Kaiser-Jägerregiment ernannt. Bei dem Ausbruch der Revolution in Italien erhielt er das Commando einer Brigade u. zeichnete sich in vielen Gefechten, bes. bei Rivoli, aus; 1849 zum Generalmajor ernannt, erhielt er das Commando einer Brigade in Vorarlberg, wurde Geheimer Rath u. Feldmarschalllieutenant u. nachher Commandant der Festung Olmütz; dermalen ist er pensionirt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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