Chlothar

Chlothar

Chlothar (Chlotar, fränkisch so v. w. Lothar); 1) Ch. I., Sohn Chlodwigs d. Gr. u. der Chlothilde, geb. 497, wurde 511 König des Reiches Soissons; zog 528 mit seinem Bruder Theoderich gegen Thüringen, eroberte 534 mit Childebert Burgund, kämpfte unglücklich gegen Aquitanien u. 542 gegen die Westgothen, riß dann 558 Austrasien u. Neustrien an sich u. führte auch 555 mit den Sachsen einen blutigen, aber für ihn erfolglosen Krieg; er starb 561, s. Franken (Gesch.). Er war sechsmal vermählt; erst mit Gondiaca, Wittwe des Königs Chlodomir von Orleans; seit 538 mit Radegunde, einer schönen Kriegsgefangenen, welche sich 544 von ihm trennte u. ins Kloster ging; dann mit Ingunde (welche Andere mit Gondiaca identificiren); nachher mit deren Schwester Ariagunde; darauf mit Gonsinde (Unscine) u. zuletzt mit Waldetrade, einer lombardischen Prinzessin. Seine 4 Söhne Charibert, Gontram, Sigebert (von Ingunde) u. Chilperich (von Arigunde) folgten ihm in dem wieder getheilten Reiche. 2) Ch. II., Sohn Chilperichs I., folgte 584, 4 Monate alt, seinem Vater in Soissons unter Vormundschaft seiner Mutter Fredegunde, wurde 613 auch König von Burgund u. regierte bis 628, wo er st.; s. Franken (Gesch.). Er war dreimal vermählt: mit Haldetrude, wurde 604 ermordet; dann mit Bertrude, u. nach deren Tode 618 mit Sichilde. 3) Ch. III., Sohn Chlodwigs II. u. der Bathilde, folgte seinem Vater, kaum 4 Jahre alt, 656–670 als König von Neustrien u. Burgund, s. Franken. 4) Ch. IV., ein Merowinger; 718 gegen Chilperich III. zum König von Austrasien erhoben; st. 720, s. Franken.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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