Nordeck zur Rabenau

Nordeck zur Rabenau

Nordeck zur Rabenau, eine altadelige, vormals reichsritterschaftliche, im Großherzogthum Hessen angesessene (11/2 QM. mit 4200 Ew.) Familie, deren noch existirendes Stammhaus Nordeck bei Londorf in Kurhessen in den unruhigen Zeiten des thüringisch-hessischen Landgrafen Heinrich Raspe IV. (1228–1247) verloren ging u. die Erbauung der jetzt verfallenen Burg Rabenau (um 1280) zur Folge hatte. Aus diesem Geschlecht war: 1) Walter von N., 1272–75 Ordensmeister der Schwertbrüder in Livland, unterwarf die eingefallenen Semgallen u. Semoiten dem Orden, kehrte 1275 nach Marienburg u. von da nach Marburg zurück, wo er 1287 vorkommt. Das Geschlecht theilte sich in der Folge in mehre Linien, deren Glieder im Jahre 1473 bis auf 2) Winter von N. ausgestorben waren; dieser war Domherr zu Mainz u. Köln, trat 1473 mit päpstlichem Dispens in den weltlichen Stand zurück u. wurde der Stammvater der jetzt in folgenden drei Linien blühenden Familie: A) Erste Linie (Haus Appenborn, nachher auch Oberburg genannt), deren jetziger Chef ist: 3) Freiherr Adalbert, Sohn des 1858 verstorbenen großherzoglich hessischen Obersten Freiherrn Georg, geb. 1817; B) Zweite Linie: a) erster Zweig, dessen Chef ist: 4) Freiherr Friedrich, geb. 1793, ist Senior der Familie, großherzoglich hessischer Generalmajor, auch Mitglied der Ersten Kammer des Großherzogthums Hessen auf Lebenszeit; b) zweiter Zweig (Unterburg, Haus Odenhausen), Chef: 5) Freiherr Karl, geb. 1793, ist großherzoglich hessischer Geheimer Oberforstrath. C) Dritte Linie (Londorf): a) erster Zweig, Chef: 6) Freiherr Ferdinand, großherzoglich hessischer Hauptmann außer Dienst; b) zweiter Zweig, Chef: 7) Freiherr Karl, geb. 1826.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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