Galbanum

Galbanum

Galbanum (Gummi Galb., Mutterharz, Pharm.), Gummiharz einiger in Syrien, Persien, Arabien u. Äthiopien einheimischen, aber noch nicht näher bekannten Pflanzen (Galbanum officinale, Don., Bubon Galbanum, B. gummiferum, Ferula Ferulago, F. galbanifera u. Opoidea galb. werden gewöhnlich als Stammpflanzen des G. genannt), hat einen eigenthümlichen balsamischen Geruch, scharfen, harzig bitteren Geschmack Man unterscheidet: G. in Körnern (Levantisches G., G. in granis), bestehend aus zusammenklebenden, blaß- od. rothgelben, harzglänzenden, größeren od. kleineren Körnern, von Wachsconsistenz in der Wärme erweichend; G. in Kuchen (Persisches G., G. in massis s. placentis), besteht in mehr od. weniger hell- od. dunkelbraunen, zusammengeflossenen, weißlichen, mandelartigen, durchscheinenden Körnern, auch Stiele u. Samen enthaltenden Massen. Beide Sorten sind nur bei strenger Kälte spröde genug, um gestoßen u. dadurch gereinigt werden zu können. Das G., schon im Alterthum gebraucht, wird meistens in Pillenform als auflösendes, reizendes, krampfstillendes Mittel, gegen hysterische Beschwerden, Amenorrhöe etc. innerlich, äußerlich als Hauptbestandtheil des Galbănumpflasters mit Safran (Empl. de galbano crocato). aus 12 Theilen G., 6 Thin. Bleiglättepflaster, 6 Thln. Melilotenpflaster, 4 Thin Wachs, 2 Thin. venetischen Terpentin, 11/2 Thl. Safran bereitet, als zeitigendes u. zertheilendes Mittel, auch als Galbănumtinctur (Tinctura galbani). 1 Thl. G. mit 5 Thin. Weingeist ausgezogen, bei üblen Geschwüren, bes. der Knochen, angewendet. Durch Destillation mit Wasser erhält man das Galbänumöl, ein ätherisches, farbloses, erst brennend, dann kühlend, bitter schmeckendes Öl, welches sich leicht in Alkohol, Äther u. fetten Ölen auflöst. Bei der trockenen Destillation geht zuerst eine gelbe, saure Flüssigkeit über, dann ein leichtes, hellgrünes, bei stärkerer Hitze ein blaues u. zuletzt ein dunkelbraunes Öl von widerlichem Geruch.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • galbanum — ⇒GALBANUM, subst. masc. Substance végétale proche de la gomme et de la résine, à odeur balsamique, extraite de deux variétés d ombellifères. Ils [les Pharisiens] frissonnèrent quand on les aspergea de galbanum et d encens, composition réservée… …   Encyclopédie Universelle

  • Galbanum — is an aromatic gum resin, the product of certain Persian plant species, chiefly Ferula gummosa , syn. galbaniflua and Ferula rubricaulis . Galbanum yielding plants grow plentifully on the slopes of the mountain ranges of northern Iran. It occurs… …   Wikipedia

  • GALBANUM — (Heb. חֶלְבְּנָה, ḥelbenah), a gum resin mentioned among the ingredients of the incense in the Tabernacle (Ex. 30:34) and by Ben Sira as a spice (Gr. χαλβάνη). It was included in a baraita (Ker. 6a), dating from Second Temple times, among the… …   Encyclopedia of Judaism

  • galbanum — GALBANUM. s. m. Espece de drogue. On dit, Donner du Galbanum, pour dire, Donner à quelqu un des esperances qui n aboutissent à rien, l amuser de promesses inutiles, Il m a donné du Galbanum. Il est populaire …   Dictionnaire de l'Académie française

  • Galbanum — od. Mutterharz, äußerlich als Galban Pflaster, zertheilend und die Eiterung befördernd, innerlich reizend auf die Organe der Brust und des Unterleibes wirkend, ist der an der Luft erhärtete schleimharzige Saft einer bis jetzt noch nicht genau… …   Herders Conversations-Lexikon

  • GALBANUM — in Syriae monte Amano nascitur e ferula, quam eiusdem nominis resinae modo stagonitin appellant. Quod maxime laudant, cartilaginosum, purum, ad similitudinem Hammoniaci, minimeque lignosum sic quoque adulteratur fabâ aut sagapeno. Sincerumsi… …   Hofmann J. Lexicon universale

  • Galbănum [1] — Galbănum (röm. Ant.), grasgrüne, weibliche Kleidung …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Galbănum [2] — Galbănum (G. Don.), Pflanzengattung aus der Familie der Umbelliferae Silerinae, 5. Kl. 1. Ordn. L.; Art: G. officinale, in Persien heimisch, Mutterpflanze des Galbanumharzes …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Galbănum — (Galbanharz, Mutterharz), Gummiharz, der erhärtete Milchsaft von Ferula galbaniflua, vielleicht auch von einigen andern Ferula Arten (Umbelliferen) in Persien, der am Stengel und an der Basis der Blätter freiwillig austritt und erstarrt. Die Ware …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Galbanum — Galbănum, Mutterharz, Gummiharz von mehrern Arten Ferula (s.d.) in Persien und am Aralsee, in der Medizin und zu Kitten verwendet …   Kleines Konversations-Lexikon

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