Gebärmutterbeugungen

Gebärmutterbeugungen

Gebärmutterbeugungen, entweder a) Schieflagen (Uterus obliquus), wobei die Achse der Gebärmutter einen anderen als den gewöhnlichen Winkel mit der Achse des Körpers bildet, u. zwar entweder aa) zu stark nach vorn geneigt ist, Vorwärtsbeugung (Anteversio uteri), in der Schwangerschaft Veranlassung zu dem Hängebauch gebend; od. bb) nach hinten, Rückwärtsbeugung (Reflexio [Retroflexio] uteri); od. cc) nach einer od. der anderen Seite; od. b) Beugungen od. Verdrehungen der G. in der od. um ihre Achse; od. c) zwei der genannten Zustände vereint; wirken sämmtlich auf Schwangerschaft u. Geburt störend ein, erheischen Abhülfe durch besondere Lage, unterstützenden Verband, auch wohl künstliche Hülfe bei der Geburt, stören außer der Schwangerschaft auch vorzüglich Blase u. Mastdarm; d) Umkehrung der Gebärmutter (Inversio uteri), erfolgt bisweilen nach der Geburt durch unvorsichtiges Ziehen am Nabelstrang etc., der Grund der Gebärmutter senkt sich u. tritt in die Höhle hinein, od. vollständig durch den Muttermund hindurch, selbst, so daß die ganze innere Fläche sich nach außen kehrt, veranlaßt Blutungen, erheischt die Zurückführung durch Einbringen der Finger in den Muttergrund.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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