- Grenier
Grenier (spr. Grenich), Graf Paul, geb. 1768 in Saarlouis, nahm 1784 Kriegsdienste, stieg schnell u. war 1798 schon Generaladjutant, wurde 1794 Brigade- u. Divisionsgeneral; 1795 commandirte er die Vorhut, schloß Ehrenbreitstein ein, nahm Bamberg, entschied bei Sulzbach u. focht auch 1797 siegreich in Deutschland; 1799 ging er als Führer einer Division zur Armee nach Italien, entschied mit dieser hier den Sieg bei Cassina Grassa u. führte dann den Rückzug nach Frankreich. Nachdem er in Grenoble ein neues Heer gebildet hatte, vereinigte er sich mit der Alpenarmee, nahm die Posten auf dem Kleinen Bernhard, focht bei Stura, Mondovi, Tossano etc. u. 1800 bei der Rheinarmee. Nach dem Frieden bei Luneville nach Frankreich zurückgekehrt, wurde er Generalinspector der Infanterie, 1807 Gouverneur von Mantua u. Reichsgraf; 1809, beim Wiederausbruch des Krieges mit Österreich, siegte er bes. bei der Piave, ging nach Ungarn u. trug dort zu den Siegen von Raab u. Wagram bei; 1810 nach Neapel geschickt, wurde er Chef des Generalstabes bei Murat; 1813 verließ er Neapel u. nahm an dem Feldzuge in Deutschland Theil; bei Wittenberg verwundet, ging er nach Italien u. nahm Bassano, erhielt 1814 das Obercommando von Prinz Eugen u. kehrte dann nach Frankreich zurück. Während der 100 Tage wurde er von dem Moseldepartement in die Repräsentantenkammer gewählt. Nach der zweiten Rückkehr des Königs trat er aus, aber 1818 wieder ein, zog sich 1821 auf sein Landgut in Morembert zurück u. starb daselbst 1827.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.